Im Halbfinal-Hinspiel der Champions Hockey League (CHL) gastiert Red Bull Salzburg bei Red Bull München. "Wir sind unter den besten vier Mannschaften Europas, aber wir sind noch nicht fertig. Wenn bei uns jeder Spieler seine beste Leistung abruft, können wir jede Mannschaft in der Welt schlagen", gab sich Salzburg-Trainer Greg Poss selbstbewusst. "Wir möchten auch in München unser Spiel durchsetzen", betonte der Coach.

Im Retourmatch am 16. Jänner (20.20/live ORF Sport+) soll dann der Aufstieg fixiert werden. In dem Fall würde es am 5. Februar im Finale gegen den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen dem zweifachen CHL-Champion und vierfachen schwedischen Meister Frölunda Indians aus Göteborg und HC Pilsen gehen. Es wäre der größte Erfolg eines heimischen Clubs seit der VEU Feldkirch, die 1998 sensationell die European Hockey League gewonnen hat.

Mehr Brisanz wie ein deutsch-österreichisches Red-Bull-Duell geht kaum. Dessen ist sich Matthias Tratting bewusst. "Es ist einzigartig, gegen Red Bull München zu spielen. Der weiß, wann es wieder dazu kommt. Ich freue mich sehr auf die beiden Spiele", sagte der Kapitän, der mit seinen Kollegen auf einen Ex-Trainer trifft und weiß, was auf sein Team zukommt. "Man erkennt die Handschrift von Don Jackson. München spielt ein schnelles, aggressives und hartes Eishockey", erklärte der Kapitän.

Der in der DEL aktuell zweitplatzierte EHC aus München kann mit Torhüter Danny aus den Birken, Yannic Seidenberg, Daryl Boyle, Frank Mauer und Patrick Hager auf fünf Spieler bauen, die im Vorjahr mit den deutschen Team in Pyeongchang Olympia-Silber gewonnen haben. Dazu kommt der langjährige DEB-Teamkapitän Michael Wolf. Von den acht Kanadiern ragte in der CHL bisher Trevor Parks hervor, der mit neun Treffern Top-Torschütze der CHL ist. "Champions-League-Halbfinale - es gibt nichts Geileres! Das wird ein absolutes Highlight und wir wollen zuhause gleich ein Zeichen setzen", sagte Stürmer Yasin Ehliz.

München ist im Vergleich zu Salzburg ein "junger" Red-Bull-Club. Im Salzburger Eishockey ist Red Bull schon seit 20 Jahren engagiert. Bereits 1988 war Firmenchef Dietrich Mateschitz als Gönner dabei, ab 2000 als Sponsor. Eishockey war damit die erste Sportart außerhalb des Bereichs Fun- und Extremsport, bei der Red Bull einstieg. Den Salzburger Fußballclub übernahm der Getränkekonzern erst fünf Jahre später (April 2005).

In München ist Red Bull seit Mai 2013 alleiniger Eigentümer. Spielertransfers in einer Häufigkeit wie im Fußball gab es zwischen den Eishockey-Schwesternclubs nicht, aber Austausch auf höherer Ebene. Rene Dimter, einst Geschäftsführer in Salzburg, ist nun General Manager in München, Trainer Jackson ist 2014 von Salzburg nach München gewechselt.

Eines eint die beiden Red-Bull-Clubs: der Erfolg. Salzburg hat seit 2007 achtmal den österreichischen Titel geholt und sechsmal die EBEL gewonnen. München hat in der DEL 2016, 2017 und 2018 triumphiert.