In den jüngsten zehn Spielen gab es für die Graz 99ers nur einen Sieg. Trainer und Spieler wirken ratlos, keiner weiß so recht, woher dieser Negativlauf kommt. Und wenn man sich die Spiele der 99ers angeschaut hat, dann waren sie auch nie chancenlos. Sie waren jeweils knapp dran – wie auch zuletzt gegen Fehervar (3:4) oder beim 1:3 in Salzburg. Aber Fakt ist: Während zu Saisonbeginn die Spiele noch knapp gewonnen wurden, werden sie jetzt verloren.
In meinen Augen hat das damit zu tun, dass die Grazer als einziges Team der Liga nicht zulegen konnten. Sie spielen nicht schlechter als noch am Anfang – die Gegner sind jetzt einfach besser. Viele Klubs, die vor wenigen Wochen noch hinter den 99ers platziert waren, sind nun sowohl defensiv als auch offensiv besser organisiert. Und deshalb auch in der Tabelle an den Steirern vorbeigezogen. Es fehlt nicht viel, um mit den anderen Teams
mithalten zu können. Aber eben doch zwei, drei Prozent.
Momentan ist es eine Kombination aus vielen Dingen, die nicht passen. Da die gegnerischen Teams defensiv zugelegt haben, können die Stürmer nicht mehr so leicht treffen wie noch zu Saisonbeginn. Und defensiv tun sich die Grazer schwerer, weil der Rest der Liga offensiv ebenfalls zugelegt hat. Und bei den 99ers selbst? Da herrscht Stagnation.
Jetzt sind Ivo Jan und sein Trainerteam gefordert. Es müssen neue Reize gesetzt werden, wobei Umstellungen nicht immer ein Allheilmittel sein müssen. Jeder einzelne Spieler, der derzeit im Grazer Kader steht, muss noch härter arbeiten.
An das Play-off sollte im Verein momentan niemand denken. Die oberste Priorität muss lauten, die Mannschaft wieder so hinzubekommen, dass sie Spiele gewinnt. Ein, zwei Topstürmer könnten da helfen. Allerdings ist es zu
dieser Zeit des Jahres immer die Frage, wo man diese Spieler herbekommt. Panikaktionen sind fehl am Platz. Nur jemanden zu verpflichten, damit man etwas getan hat, ist der falsche Ansatz.
Vom Trainerteam bis zu den Spielern ist jetzt eine Steigerung notwendig. Die Mannschaft braucht jede Unterstützung, um aus dem Tief wieder herauszukommen. Ich traue es diesem Team aber zu.