Russland löste mit einem 5:3-Sieg über Schweden nicht nur das Semifinalticket bei der Eishockey-WM in Tschechien. Für einen Russen war es das Startsignal. Mit der Schlusssirene hat NHL-Superstar Alexander Owetschkin den Privatjet nach Prag bestiegen, um seine „Sbornaja“ bei der Jagd nach WM-Gold zu unterstützen. Nur wenige Stunden zuvor war er mit den Washington Capitals auf dramatische Weise (1:2 n. V. im siebenten Spiel) gegen die New York Rangers im NHL-Play-off ausgeschieden. Owetschkin weiß eben die Erwartungen seines Heimatlandes zu erfüllen.

Bereits anlässlich der Olympischen Spielen in Sotschi erklärte der Intimus von Präsident Wladimir Putin, auch ohne NHL-Freigabe sein Land zu vertreten. Nur kurze Zeit später lenkte die nordamerikanische Eishockeyliga ein und stellte den Betrieb für drei Wochen ein. Nicht wegen Owetschkin. Aber seine klare Positionierung dürfte ein deutliches Signal vermittelt haben. Der Russe sieht es als Selbstverständlichkeit an, für die „Sbornaja“ zu spielen. Auch in Prag.

200-Millionen-Marke

Mit Owetschkin trifft nun ein weiterer NHL-Dollarmillionär ein. Damit sind 85 Cracks aus der besten Liga der Welt bei der diesjährigen Eishockey-WM registriert. Sie stoßen mit ihren Jahresgehältern in unvorstellbare Dimensionen vor: Insgesamt erhalten sie pro Saison über 200 Millionen US-Dollar (176 Millionen Euro) überwiesen. Seit 1990 muss die NHL ihre Spielergehälter offenlegen. Damals bewegten sich 43 Spieler bei der WM in der Schweiz mit vergleichsweise mickrigen 8,6 Millionen US-Dollar auf dem Eis. Durch Owetschkin ergänzt sich die heurige Summe noch einmal um etwa 10 Millionen Dollar.

Der absolute Topverdiener in Prag bleibt aber sein großer Konkurrent Sidney Crosby. Kanadas Kapitän erleichterte die Pittsburgh Penguins zuletzt um 12 Millionen Dollar. Mit 23 NHL-Profis und dessen 93-Millionen-Gesamtjahresgehalt gehört Titelfavorit Kanada zur teuersten Mannschaft aller Zeiten.

Übrigens: WM-Absteiger Österreich kämpft 2016 in Polen um den Wiederaufstieg für die Eishockey-WM 2017 in Köln/Paris. Krakau hat den Zuschlag erhalten. Die Olympia-Qualifikation für 2018 findet im Herbst 2016 in Lettland statt, die U20-WM der Division 1A 2016 in Wien.