Die 20-Tore-Marke hätten Sie geknackt - früh in der Saison. Mit den zwei gegen Tampa sind es sogar schon 22. . .
THOMAS VANEK: Auf meine eigenen Tore schaue ich nur am Rande. Wichtig ist, dass die Mannschaft das Tief überwunden hat. In dieser Phase zählt nur das Team, weil es in der Tabelle sehr eng ist.

So nebenbei sind Sie auch noch Führender der Torschützenliste in der besten Liga der Welt. Geht da nicht ein Traum in Erfüllung?
VANEK: Na ja. Wir haben erst 27 Spiele absolviert, da kann man noch keine Bilanz ziehen und sich zufrieden zurücklehnen. Wenn ich am Ende der Saison auch noch ganz vorne stehe, dann könnte das eine schöne Erinnerung für später werden.

Sie sind also noch nicht am Ziel Ihrer Träume?
VANEK (lacht): Auf alle Fälle nicht.

Trotzdem: Es war ein perfekter Start für einen, der eher ein Spätstarter ist. Was lief anders?
VANEK: Wenn ich das wüsste, würde ich es jedes Jahr so machen. Dass ich mehr Eiszeit bekomme, hilft aber sicher.

Ihre Buffalo Sabres haben zwar auch einen tollen Start hingelegt, sind aber dann abgefallen und jetzt ist alles wieder etwas durchwachsen. Woran liegt das?
VANEK: Die Gegner schlafen auch nicht. Jeder kann mittlerweile jeden schlagen. Einfache Gegner wie früher gibt es nicht mehr. Es hängt also viel von der Tagesverfassung ab. Bist du einmal nicht 100 Prozent konzentriert, kann es das schon gewesen sein. Nur kämpfen fast alle Mannschaften heuer mit der Konstanz, nicht nur wir.

An mangelnder Qualität liegt es bei den Sabres also nicht?
VANEK: Nein, sicher nicht. Es ist die Tagesform, wir waren auch in keinem Spiel chancenlos.

Zu dir als Person: Ist Thomas Vanek als Führender der Torschützenliste jetzt endgültig unter die Topstars der NHL eingezogen?
VANEK: Da sage ich immer das gleiche: Ich habe keine Ahnung, das sollen andere beurteilen. Ich für mich selber weiß nur, dass es noch genug zu erreichen gibt.

Etwa als erster Österreicher beim All-Star-Game dabei zu sein?
VANEK: Nein, das ist mir relativ egal. Wenn ich dabei bin, freut es mich. Wenn nicht, habe ich vier Tage frei - auch nicht schlecht.

Statistiken lassen Sie kalt, das All-Star-Spiel auch. Zählt bei Ihnen nur der Stanley Cup?
VANEK: Der ist das ultimative Ziel, der lässt nicht einmal mich kalt. Den Pokal für den NHL-Sieger möchte ich wirklich als erster Österreicher holen. Wenn das ein anderer vor mir schaffen sollte, werde ich wirklich neidisch.