Ein 4:3 in Wien, 5:2 Sonntag in Graz - der KAC, der in den letzten Jahren in der Fremde regelmäßig mit Leermeldungen gestartet ist, hat die Verlierer-Rolle abgelegt. Die Mischung aus Routiniers und Talenten scheint zu stimmen. Weil die eigene Nachwuchsabteilung zuletzt wenig Rohdiamanten produzierte, schauten sich die Rotjacken in anderen Bundesländern um: Die Geier-Brüder Manuel und Stephan kamen aus Zeltweg über den Umweg Schweden nach Klagenfurt, Tormann Rene Swette aus Lustenau, Raphael Herburger aus Dornbirn. Der Stürmer war zum Start der auffälligste Youngster und schoss in Graz mit dem 2:0 sein erstes Bundesliga-Tor.

Prominentes Vorbild. Mit seinen 19 Jahren ist Herburger als Eishockeyspieler verdammt weit, machte letzte Saison in der Nationalliga für Dornbirn 60 Punkte. Von seiner neuen sportlichen Umgebung ist der Vorarlberger begeistert: "Besser hätte ich es in Klagenfurt nicht treffen können." Das Vertrauen des Trainers sei da und in der Linie mit den Routiniers Mike Craig und Andy Schneider könne er viel lernen. "Die beiden geben mir immer wieder Tipps", erzählt Herburger, der als 16-Jähriger eine Saison beim Nachwuchs des HC Kloten (Schweiz) spielte. Eine Erfahrung, die er nicht missen möchte. Der Vorarlberger hat mit dem Russen Pavel Bure ein prominentes Vorbild: "Weil er ein hervorragender Eisläufer mit Zug zum Tor ist."

Lazarett beim VSV. Überzeugt hat VSV-Legionär Justin Mapletoft bis jetzt noch nicht, jetzt kommt moralische Verstärkung aus Übersee, Gattin Jenny ist angekündigt. "Wir haben jetzt gegen zwei Teams verloren, die dem Vernehmen nach nicht zu den Titelkandidaten zählen", tüftelte am Montag der 27-jährige Mittelstürmer. Aber: "Wir alle müssen uns erst finden." Was auch Trainer Larry Huras bestätigt. "Als Team müssen wir zusammenwachsen." Freitag in Graz, wenn Michael Raffl und vielleicht Wolfgang Kromp nach ihren Verletzungen zurückkommen, sind Umstellungen geplant.