Herr Präsident, Sie sind als recht wortgewaltig bekannt, vor dem Start der neuen Saison ist es aber erstaunlich ruhig um Sie. Was ist los? Haben Sie sich vom Eishockey zurückgezogen?
JOCHEN PILDNER-STEINBURG: Auf keinen Fall, wir haben nur die Agenden neu verteilt. Das tägliche Geschäft erledigen andere, zuständigere Leute. Das will ich auch während der Saison beibehalten.

Was sind die Gründe für diese Neuorientierung?
PILDNER-STEINBURG: Zum einen der Faktor Zeit. Ich habe ja meine Firma GAW, dazu bin ich Präsident der Industriellenvereinigung. Ich gebe aber auch zu, dass die Untergriffe einiger Fans Spuren hinterlassen haben. Dem will ich mich nicht mehr aussetzen. Aber sportliche Belange und Kabine waren ja nie mein Tätigkeitsfeld.

Die letzten Jahre waren von Misserfolgen geprägt. Ihr Eindruck von der neuen Mannschaft?
PILDNER-STEINBURG: Mit der professionellen Arbeit von Trainer Bill Gilligan hat in Graz eine neue Ära begonnen. So etwas hatten wir noch nie. Die Einstellung aller ist jetzt hoch professionell und die, die eine neue Chance bekommen haben, wissen, was gefragt ist.

Besprechen Sie die Vorgehensweise oft mit dem Coach?
PILDNER-STEINBURG: Es gibt periodische Besprechungen, aber ein Bill Gilligan ist keiner, der zum Rapport muss. Ihm braucht man nicht dauernd auf die Finger schauen - genau darum haben wir ihn ja auch geholt.

Wie sind Sie mit den bisherigen Tests zufrieden?
PILDNER-STEINBURG: Sehr. Wir haben bewusst fast nur starke Gegner ausgesucht und beachtliche Ergebnisse erzielt. Man muss ja nur schauen, wie andere gegen slowakische Teams abgeschnitten haben (Anmerkung: KAC verlor bei Skalica 0:8). Dabei hat Gilligan aber nie auf Ergebnis gespielt, sondern viel ausprobiert.