Ihr erstes Spiel als 99ers-Trainer ist vorbei, am Ende gab es ein wenig erfreuliches 2:5 gegen die Capitals. Wie ist Ihr Resümee?
TOM POKEL: In den ersten 30 Minuten sind wir ganz gut aufgetreten, waren kompakt, ein echtes Team. Dazu haben wir auch geführt, es war also alles drin. Dann sind wir durch katastrophale Fehler in Rückstand geraten und wieder in alte Unarten zurückgefallen. Da gab es nur noch Einzelaktionen, kein Zusammenspiel mehr.

Wie ist dieser katastrophale Einbruch zu erklären? Es gab ja am Ende kaum noch Gegenwehr.
POKEL: Ich habe mit Fehlern gerechnet. Wir hatten ja nur vier Tage Zeit, etwas zu ändern. Dazu waren alle nervös und haben sich ab dem 2:3 noch mehr unter Druck gesetzt - da gab es einen mentalen Einbruch. Der Wille ist da, an der Ausführung hapert es.

Am Ende war es aber doch schon grausam - haben Sie da nicht auch auf der Bank gelitten?
POKEL: Ja, und zwar, weil mir die Jungs leid getan haben. Sie wissen, dass sie viel besser spielen können. Im ersten Drittel haben sie ihr wahres Gesicht gezeigt, danach leider wieder ihr altes.

Woran ist noch zu arbeiten?
POKEL: An vielen Dingen. Wir müssen lernen, besser mit Rückständen umzugehen. Man darf nicht gleich die Nerven wegwerfen und zerbrechen, nur weil man Angst hat, das gesteckte Ziel nicht zu erreichen. Und dann müssen wir manches, das in Ansätzen ganz gut waren, automatisieren. Damit man ein ganzes Match lang gut spielen kann. Und wir müssen als Team angreifen, nicht immer einer allein.

Gab es auch Positives?
POKEL: Das Powerplay, das wir intensiv trainiert haben, hat auch schon ganz gut geklappt. In der Defensive sind wir zumindest am Beginn geordneter gestanden und in Unterzahl gab es wenigstens etwas Licht im Dunkel.

Der weitere Fahrplan? Mit dem unteren Play-off wird man sich ja anfreunden müssen, oder?
POKEL: Die nächsten zwei Spiele sind gegen direkte Konkurrenten - VSV und Innsbruck. Da könnte man Boden gutmachen. Aber es wird schon sehr eng, wir bräuchten Glück und wohl auch Hilfe von außen. Wenn es nicht klappt, wollen wir wenigstens in Schwung kommen und mit Elan ins untere Play-off.