In Österreich fragen sich ja bereits viele, wo sich denn der Winter versteckt. Die Frage kann beantwortet werden: im Raume Buffalo und Umgebung. Denn während in weiten Teilen Europas verfrühte Frühlingsgefühle aufkommen, besticht die Stadt im Nordosten der USA direkt neben den Niagara Fällen vor allem durch eines, nämlich durch klirrende Kälte. Autos, Verkehrsschilder, Bäume – alles ist mit einer dicken Eisschicht überzogen. Praktischerweise auch die Gehsteige, was die Fortbewegung auf zwei Beinen jedes Mal zu einem Erlebnis der besonderen Art werden lässt. Windböen, die einem die Schneeschauer so richtig schön waagrecht ins Gesicht befördern, runden den Eindruck ab. Und nein, der Autor dieser Zeilen ist trotz all dem Eis noch nicht so richtig schön der Länge nach auf den Boden geknallt. Zumindest bisher nicht.

Nicht der aufregendste Fleck. Und was hat Buffalo, diese Stadt mit rund 280.000 Einwohnern, sonst noch zu bieten? Lassen wir doch einfach einen Einheimischen, etwa den Pizza-Lieferanten, antworten. Der meinte nämlich: "Was, du bist aus Österreich? Was machst du dann in Buffalo? Das ist nicht unbedingt der aufregendste Fleck in den USA." Auch nicht schlecht! Aber hat der Pizza-Lieferant etwa vergessen, dass hier mit den Sabres eines der aktuell besten NHL-Teams zu Hause ist? Nein, hat er nicht. Er ist nämlich Sabres-Fan. Und Vanek-Fan. "Weil wer kennt den Thomas Vanek nicht?", fragt er mit einem Funkeln in den Augen. Buffalo ist also eine echte Eishockey-Stadt – vielleicht deswegen auch das ganze Eis überall. Obwohl das nur reine Spekulation bleibt.

Fanshop. Fakt ist hingegen, dass hier mit Thomas Vanek ein Steirer in aller Munde ist. Das beweist auch ein Besuch im Sabres-Fanshop. Da gibt es auf riesiger Verkaufsfläche alles, was das Eishockey-Herz begehrt. T-Shirts? Sowieso. Dazu Goalie-Masken, Pucks in allen Variationen, ja sogar rosa Sabres-Strampler, Sabres-Spieler-Actionfiguren und Modelle von Zamboni-Eismaschinen (mein persönlicher Favorit).

Kein Trikot. Aber ein Trikot von Thomas Vanek? Das gibt es nicht! Allein die Frage danach lässt die Verkäuferin laut auflachen: "Vanek-Trikots? Die sind seit Monaten ausverkauft, wo denken Sie hin?" Einzig Fotos von Thomas kann man noch erstehen – um satte sechs Dollar das Stück. Trikots sind sogar für Vanek selbst etwas, wovon er nur träumen kann. Die Originale, in denen er spielt, gehören der NHL. Er darf kein einziges behalten, obwohl er gern eines hätte. Und selbst die Fan-Version ist auch für ihn schwer zu haben: "Vor einem Monat habe ich zehn bestellt, jetzt habe ich zwei bekommen."

Lieferschwierigkeiten. Schuld sind Lieferschwierigkeiten. Nur die NHL darf die Trikots produzieren, die Klubs selbst nicht. Und da bei der NHL niemand mit dem großen Erfolg der Sabres zu Saisonbeginn gerechnet hat, wurden viel zu wenige Trikots hergestellt. Plötzlich wollen aber alle quer durch Nordamerika Vanek und Co. am Körper tragen. Nicht nur wegen der Kälte…