Innerhalb eines Monats hat Österreichs Eishockey-Teamstürmer Michael Grabner alle Höhen und Tiefen durchgemacht. Mit einem vorläufigen Happy End. Nach einer enttäuschenden Vorbereitung bei den Vancouver Canucks ging es für den 22-jährigen Villacher zurück ins Farmteam nach Winnipeg zu Manitoba Moose, durch mehrere Verletzungen im NHL-Kader der Canucks erhielt er aber früher als erwartet wieder eine Chance. Die nützte er in der stärksten Eishockey-Liga der Welt in beeindruckender Manier.

"Es war sehr viel Konkurrenz"

Grabner debütierte am 16. Oktober in der NHL und hält nach sechs Spielen bei ausgezeichneten fünf Punkten (zwei Tore, drei Assists).Mit starken Leistungen in der "Speed-Line" mit Ryan Kesler (25) und Mayson Raymond (24) hat er viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und erfüllt derzeit die Erwartungen an einen Erstrunden-Draft (Nr. 14 imJahr 2006). "In den letzten Tagen war ich sehr beschäftigt, ich habe auch viele Glückwünsche aus Österreich bekommen. Es ist noch nicht so eingesunken, dass ich jetzt in der NHL bin", erklärte er. In der "pre-season" klappte es noch ganz und gar nicht. Grabner absolvierte sein viertes Vorbereitungscamp, kam aber in sieben Spielen nur zu einem einzigen Assist. "Ich habe gewusst, dass das heuer meine beste Chance war, es in die NHL zu schaffen. Aber es war sehr viel Konkurrenz. Daher habe ich mir vielleicht zu viel Druck auferlegt", meint er im Nachhinein einen Grund gefunden zu haben.

"Ich habe gewusst, falls ich wieder nach Winnipeg muss, dass ich weiter arbeiten muss und werde. Ich bin erst 22, das Ziel war immerdie NHL, seitdem ich mit 16 1/2 Jahren nach Amerika gegangen bin", betonte der Kärntner. Bei den Moose fand er wieder zurück zu seinem Spiel und als sich nach Pavol Demitra, der wohl zumindest bis Jahresende ausfallen wird, auch Topscorer Daniel Sedin (fällt bis Ende November aus) verletzte, kam seine zweite Chance in diesem Herbst.

Wie es weitergeht, wenn die vielen verletzten Spieler wieder zurückkommen, darüber macht sich der Villacher derzeit keine Gedanken. "Ich versuche, Tore zu machen und der Mannschaft zu helfen. Ich probiere jedes Spiel, so hart wir möglich zu arbeiten, dass ich dem Trainer zeige, dass ich hierbleiben will."