Von den USA in die Schweiz, von der Metropole New York in die Kleinstadt Rapperswill - wie fühlt es sich an, wieder in Europa zu sein?

THOMAS PÖCK: Ausgezeichnet. Ich fühle mich sehr wohl hier, obwohl oder vielleicht weil Rapperswill sehr klein ist und nur rund 7000 Einwohner hat, mit Jona sind es vielleicht 25.000 Einwohner. Außerdem bin ich von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden. Meine Frau Arlene hat auch gleich einen Job gefunden.

Von der NHL in die Schweizer Liga, haben sie damit nicht einen Traum aufgegeben?

PÖCK: Überhaupt nicht. Das war eine sehr bewusste Entscheidung, ich wollte mehr Eiszeit, auch um mich als Spieler weiter zu entwickeln. In Rapperswill habe ich genau dazu die Gelegenheit und auch das Vertrauen des Trainers, der auf mich baut.

Wie sehen sie die Schweizer Liga nach den ersten Spielen?

PÖCK: Die Liga ist stark. Dazu kommt, dass pro Team maximal vier Ausländer eingesetzt werden dürfen - also man kann in einer Saison zwar insgesamt sieben Legionäre haben, aber spielen dürfen immer nur vier.

Das heißt sie stehen natürlich auch bei den Fans unter verstärkter Beobachtung?

PÖCK: Mag sein, aber das hat nichts mit der Schweiz zu tun. Das war auch in Nordamerika so - wenn du in der NHL schlecht spielst, bist du sofort wieder in der AHL. Wenn du es dort vergeigst, geht es noch eine Stufe runter in die East Coast Hockey League - der Druck ist also nichts Ungewöhnliches für mich.

Wie schneidet die heimische Liga für Sie im Vergleich mit der Schweiz ab?

PÖCK: Tut mir leid, aber das kann ich nach dieser langen Zeit nicht mehr abschätzen. Ich finde es allerdings bemerkenswert, wie stark in der Schweiz die einheimischen Spieler sind - natürlich auch durch die rigide Beschränkung der Legionäre.

Salzburg hat in der Vorbereitung allerdings einige Schweizer Top-Vereine besiegt.

PÖCK: Ja, aber wie viele Ausländer haben da gleichzeitig gespielt? 13? 14? Deshalb ist Salzburg, vor allem in der Vorbereitung, vielleicht kein guter Gradmesser für das Niveau der ErsteBank-Liga.

Zurück zu Ihnen - hätte es keine Möglichkeit gegeben, in der NHL zu bleiben?

PÖCK: Es gab bis zum Schluss einige Kontakte zwischen meinem Agenten und drei, vier Klubs - aber dann hätte ich wieder bis Juli warten müssen. Genau das wollte ich nicht.

Verfolgen Sie, wie es Thomas Vanek, Andreas Nödl und Michael Grabner in Nordamerika geht?

PÖCK: Natürlich, wenn man so will, dann bin ich ja selbst auch ein Fan. Zu Vanek gibt es wenig zu sagen, der ist ja schon ein Star. Grabner habe ich noch nie spielen gesehen, aber bei Nödl bin ich sicher, dass er seinen Weg machen wird. Er ist ja noch jung.

Mit ihrem Europa-Engagement sind sie natürlich auch für das Nationalteam leichter greifbar.

PÖCK: Und ich freue mich, wieder im Team und unter Bill Gilligan zu spielen. Ich will noch ein Mal zu Olympischen Spielen.