Herr Präsident, in der Obersteiermark sagen sich 31 Klubs los, wollen in der Obersteirischen Eishockey-Liga spielen - ohne Verband. Was passiert da?

KURT ESCHENBERGER: Das ist eine lange Geschichte. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass es Eigenwilligkeiten einer Person - Joe Kohlhofer - gab. Da wurden Vereine wurden ausgeschlossen, Spieler gesperrt, Entscheidungen des österreichischen Verbandes (ÖEHV) nicht akzeptiert, als nicht relevant abgetan.

Deshalb sagen die Klubs sich gleich vom Verband los?

ESCHENBERGER: Die Klubs sagen sich los, weil ihnen Joe Kohlhofer, viel versprochen hat. Er sagt, er kann alles billiger machen, er hat Schiedsrichter, er hat die Firma für die Eishockey-Daten, er hat alles. Es wird sich weisen, ob das alles auch stimmt.

Der ÖEHV sagt, dass die gesammelten Austritte zu spät erfolgten. Was heißt das?

ESCHENBERGER: Laut Satzungen erfolgte die Kündigung zu spät, ja. Das heißt, dass die Klubs eigentlich nicht in einer anderen Liga spielen dürften, außer der steirische Verband erlaubt es. Spielen sie trotzdem, wären sie vom Verband auszuschließen.

Was wird der Verband tun?

ESCHENBERGER: Da wird es eine eigene Vorstandssitzung geben, wo wir das beschließen.

Was heißt es, wenn die Vereine sich vom Verband lossagen?

ESCHENBERGER: Sie würden natürlich die Subventionen des Verbandes verlieren.

Und was heißt das für den Verband? 31 Klubs, die fehlen, sind ja nicht gerade wenig.

ESCHENBERGER: Wir haben über Jahre eine Infrastruktur aufgebaut, wir haben Sponsoren gebracht, Kooperationen eingefädelt, Notebooks gekauft, den Liveticker organisiert - und wir hatten einen tollen Plan für die neue Saison.

Der da wäre?

ESCHENBERGER: Wir hätten die Ligen ähnlich der NHL in Konferenzen und Divisionen aufgeteilt - und am Ende ein Play-off um einen gesamtsteirischen Meister gespielt. Wir hatten einen neuen Sponsor, der allen Vereinen Geld gebracht hätte.

Wie reagiert der Verband also?

ESCHENBERGER: Wir behalten uns auch rechtliche Schritte vor, da ist vieles möglich. Wir wollen auf jeden Fall Klarheit haben, wie weit man gehen darf.

Ihr Fazit?

ESCHENBERGER: Es ist schade, wenn Strukturen, die jahrelang aufgebaut wurden, zerstört werden. Wir waren auf dem besten Weg. Und wir wollen vom Nachwuchs angefangen bis zum 55-Jährigen für alle da sein, die Eishockey spielen wollen. Schade, dass man sich nicht einmal mit uns an einen Tisch setzen will, um über alles zu reden.