APA: Im Herbst war Buffalo auf dem letzten Platz, jetzt ist Ihr Team im Play-off und führt 1:0. Wie ist die Wende zu erklären?

Vanek: "Am Saisonbeginn war eine Serie, wo alles gegen uns gegangen ist. Wenn du dann zwei, drei Spiele verlierst, ist die positive Stimmung weg, hält jeder den Schläger ein bisschen verkrampfter. Aber obwohl wir Letzter und weit weg vom Play-off waren, haben wir gewusst, dass jeder mehr kann und wir eine bessere Mannschaft sind. Das Wichtigste war, dass wir den Glauben nie verloren haben."

APA: Gibt es eine spezielle Situation, in der das Momentum gedreht hat?

Vanek: "Das war gleich nach Weihnachten. Wir haben in Calgary schlecht gespielt und verloren. Am nächsten Tag haben wir uns hingesetzt und gesagt, wir können nicht eine Partie gewinnen und die nächste dann wieder verlieren. Dann schaffen wir es nie. In Edmonton hatten wir dann eine sehr starke Partie, seitdem sind wir gut unterwegs."

APA: Vor der Saison hat Buffalo erstmals offen das Ziel Stanley Cup ausgegeben. Hat das zusätzlichen Druck gebracht?

Auf zum Stanley Cup

Vanek: "Nein, glaube ich nicht. Der Stanley Cup war immer das Ziel, der Unterschied war nur, dass wir es diesmal gesagt haben. Wir haben eine Mannschaft, mit der wir was machen können. Aber 15 andere Mannschaften haben das gleiche Ziel. Heutzutage ist der Unterschied minimal, das hat man am Donnerstag gesehen, da war der Unterschied unser Torhüter."

APA: Seit der Übernahme des Clubs durch Terry Pegula habt ihr eine noch bessere Bilanz. Ist das Zufall?

Vanek: "Das hat sicher damit etwas zu tun. Wenn man als Spieler sieht, dass der Eigentümer mitfiebert wie jeder andere, hat das sicher ein bisschen Extra-Motivation gebracht. Er ist ein ganz normaler Mensch, das schätzt jeder. Dann arbeitet man gern für so jemanden. Aber wir haben schon vorher gut gespielt."

APA: Hat sich im Club schon was geändert?

Vanek: "Man merkt es schon, das sind Kleinigkeiten. Rundherum ist die Stimmung ein bisschen besser. Aber erst nach ein paar Jahren werden wir den Unterschied sehen."

APA: Was wird das sein. Glauben Sie, dass es Stareinkäufe geben wird?

Die Philosophie der Buffalo Sabres

Vanek: "Die Philosophie wird sich nicht ändern. Buffalo draftet immer gut und baut von innen auf. Aber vom Rundherum, dass alles passt für die Spieler, da wird sich was ändern."

APA: Derek Roy, seit sechs Jahren ihr Mittelstürmer, hat sich früh verletzt. Was hat sich für Sie dadurch geändert?

Vanek: "Mein Spiel hat am Anfang darunter gelitten. Nach vier, fünf Partien habe ich aber wieder mein Spiel gefunden. Derek ist ein Center, der die Scheibe immer will und sie verteilt. Jetzt habe ich die Scheibe mehr, ich spiele mehr Chancen heraus und bin kreativer."

APA: Und das schlägt sich in der Statistik nieder.

Vanek: "Ja. Von den Toren her ist es auch okay, aber ich hätte sicher mehr schießen können mit den Chancen, die ich hatte. Aber ich bin zufrieden, es war ein guter Grunddurchgang, das erste Ziel ist mit dem Play-off erreicht. Das war ein harter Kampf für uns."

Vaneks Entwicklungen

APA: Worin haben Sie sich verbessert?

Vanek: "In der Defensive, oder in der Offensive mehr die Scheibe halten und auf eine bessere Situation warten und den jungen Spielern helfen - man lernt immer dazu. Das Wichtigste ist, auf die Jungen achtgeben, ihnen Tipps geben, so wie Drury und Briere mir geholfen haben."

APA: War das A auf der Brust (für Assistant-Kapitän/Anm.) die logische Folge?

Vanek: "Lindy (Trainer Ruff/Anm.) ist zu mir gekommen und hat mir das gegeben. Es ist immer eine Ehre, wenn man so einen Titel bekommt. Aber ich bin keiner, der so etwas unbedingt braucht oder dafür kämpft."

APA: Sollte Buffalo ausscheiden würde es sich ausgehen, dass Sie bei der WM für Österreich spielen. Gibt es für diesen Fall schon eine Entscheidung?

Vanek: "Ich habe mir das noch nicht viel überlegt. Das kommt darauf an, wie es mir und der Familie geht."

APA: Es hat schon viele Ausfälle und Absagen von sehr guten Spielern gegeben. Spielt das für Sie eine Rolle?

Vanek: "Auf alle Fälle. Wenn ich Nein sagen würde, würde ich lügen. Österreich ist ein kleines Eishockey-Land. Bei uns geht es nicht, dass wir zehn Absagen haben, wir die nächsten zehn nehmen und trotzdem eine starke Mannschaft haben. Wir können uns das nicht leisten. Wenn bei uns die Besten nicht kommen, wird es schwer werden."

Der Eishockey-Star als Papa

APA: Sie haben im Herbst Zwillinge bekommen und nun drei Kinder. War die Umstellung schwierig?

Vanek: "Jetzt ist es echt eine Rund-um-die-Uhr-Arbeit. Wenn der eine schläft, schreit der andere. Aber ich habe eh nicht so viel gemacht, ich bin mit Eishockey viel unterwegs. Wenn ich zu Hause war, habe ich versucht, so viel wie möglich auszuhelfen. Aber Ashley hat immer alles gemacht und macht es auch noch, sie ist eine sehr gute Mutter mit einem guten Plan und hat es im Griff. Und wir hatten Unterstützung von unseren Eltern."

APA: Spielt der ältere Sohn Blake (dreieinhalb Jahre/Anm.) schon Eishockey?

Vanek: "Ja, von der Früh bis am Abend ist nur Eishockey. Heuer haben wir im Garten eine kleine Eisfläche gemacht, da waren wir öfter mit ihm."