Dieser Abstieg schmerzt der österreichischen EishockeySeele. Da schafft das Team zwei Erfolge gegen Lettland und Slowakei, spielte phasenweise ein tolles Hockey und trotzdem reichte es nicht zum Verbleib in der A-Gruppe. In den letzten zehn Jahren stieg nur ein Mal eine Mannschaft ab, die zwei Siege feierte. Es war Österreich bei der WM in der Schweiz (2009), da gab es Siege gegen Ungarn (6:0) und Deutschland (1:0). Der Grund: Die Deutschen waren Ausrichter der WM 2010, daher fix gesetzt. Im Vorjahr reichten drei bzw. vier Zähler für den Klassenerhalt.

Im Spiel der letzten Chance gegen Russland bemühten sich die ersatzgeschwächten Österreicher redlich, verloren aber mit 4:8. Einen raschen 0:2-Rückstand wandelte die heimische Auswahl innerhalb von etwas mehr als sieben Minuten in eine 3:2-Führung um. Zuerst verwertete Matthias Iberer einen Rebound, dann fälsche Thomas Vanek einen Pöck-Schuss im Powerplay zum Ausgleich ab. Wieder in Überzahl gelang Michael Raffl Tor drei nach Vanek-Zuspiel. Darauf reagierten die Russen, erhöhten den Druck. In einer 3:5-Unterzahl musste sich René Swette ein drittes Mal geschlagen geben.

Nach der Drittelpause stapfte wieder Bernhard Starkbaum in den Kasten. Er musste in Unterzahl rasch ein Tor hinnehmen, diesmal gaben die Österreicher die Antwort in der Person von Florian Iberer zum 4:4-Ausgleich. Im Powerplay und in Unterzahl erhöhten die Russen in Drittel zwei noch auf 6:4. Im Schlussabschnitt hatten die tapfer kämpfenden Schützlinge von Teamchef Manny Viveiros nicht mehr die Kraft, um nochmals das Unmögliche möglich zu machen.

Chancenauswertung

Für Österreich ist der Gang eine Etage tiefer, äußerst bitter, da es die beste A-Weltmeisterschaft seit 2004 in Prag war. Was man den Spielern vorwerfen kann, ist, dass sie zu fahrlässig mit den vorhandenen Chancen umgegangen sind. Speziell in den Spielen gegen Deutschland und Frankreich hätten die Österreicher nie nach 60 Minuten verlieren dürfen. Auch gegen die USA wäre ein Punktezuwachs möglich gewesen.

Trotzdem kann die Mannschaft mit erhobenem Haupt Finnland verlassen, da der Einsatz, die Leidenschaft, das Herz und der Wille stimmten. "Wir können alle stolz auf diese Leistung sein. Wir waren besser als einige Teams, die den Klassenerhalt geschafft haben", meinte ein sichtlich enttäuschter Teamchef Viveiros nach dem Spiel gegen Russland.

Wie es aussieht, dürfte die B-WM von 12. bis 18. April in Seoul ausgetragen werden. Die Gegner sind Slowenien, Ukraine, Ungarn, Japan und Gastgeber Südkorea. Die zwei Erstplatzierten qualifizieren sich für die A-WM 2015 in Tschechien (Prag und Ostrau).