Einen Großteil der russischen Tore scorten Ilya Kovalchuk und sein kongenialer Partner Alexander Radulov bisher bei der WM. Der eine hat einen 100 Millionen-Dollar-Vertrag über 15 Jahre in der Tasche, der andere kassiert 9,2 Millionen Dollar in der Saison. Der eine spielt für die New Jersey Devils in der NHL, der andere geigt bei CSKA Moskau auf. Stehen die beiden Ausnahmekönner gemeinsam auf dem Eis, herrscht beim Gegner Alarmstufe rot. Sie tanzen nicht mit ihren Gegnern, sondern sie spielen sie schwindlig. Beide haben den berühmten Killerinstinkt in sich, den man nicht erlernen kann.

Mit unterschiedlichen Erfolgserlebnissen kamen sie zur WM. Kovalchuk verpasste mit den Devils das Play-off, hatte am Ende nur elf Tore in 37 Spielen erzielt. "Es war meine schlechteste Saison in der NHL", sagt der Superstar mit der Rückennummer 17. Bei der WM spielt der 30-Jährige mit der 71, da die 17 vom russischen Verband nicht mehr vergeben wird. Das große Vorbild von Kovalchuk, Valeri Charlamov, stürmte mit dieser Nummer. Er ist stolz, den russischen Dress tragen zu dürfen. "Wir wissen, in welchen Straßen wir groß geworden sind. Für uns ist es eine große Sache, für unser Land zu spielen", sagte er nach einem Training hier bei der WM.

Radulov und der Wodka

Besser erging es Radulov in der abgelaufenen Saison. Zum dritten Mal in Serie wurde er zum wertvollsten Spieler der KHL gekürt. Der 26-Jährige ist kein einfacher Charakter, der Wodka soll ihm besonders gut schmecken. Im Vorjahr kehrte Radulov für das Play-off in die NHL zurück, spielte für die Nashville Predators neun Partien. Im Conference-Halbfinale gegen Phoenix erschien Radulov vor Spiel vier angeblich vollkommen betrunken zum Vormittagstraining, daraufhin wurde er suspendiert. Die Serie verlor Nashville mit 1:4.

Auf Österreich wartet eine fast unlösbare Aufgabe gegen die Russen. Hinsichtlich Klassenerhalt wäre ein Punkt aber enorm wertvoll. "Gegen die Russen spielt man nicht oft, da müssen wir nochmals alles geben", sagt Stürmer Andreas Kristler. Fehlen werden Gerhard Unterluggauer und Thomas Koch (Augenverletzung), im Tor steht Renè Swette.