Es ist wie immer, wenn Österreich gegen Deutschland spielt, egal in welcher Sportart, zum Schluss gewinnen die Deutschen. So war es auch bei der Eishockey-WM in Helsinki. Österreich dominierte zwei Drittel lang das Match und musste trotzdem eine bittere 0:2-Niederlage hinnehmen. Hauptverantwortlich dafür war eine äußerst schwache Chancenauswertung, denn Möglichkeiten gab es Unzählige. Was im Spiel gegen Lettland vorzüglich funktionierte, klappte 24 Stunden später überhaupt nicht mehr. Alleine im ersten Spielabschnitt hätte es mindestens eine 2:0-Führung geben müssen. Da wurden die besten Möglichkeiten fast im Minutentakt versiebt. Alleine Michael Raffl hätte das Match im Alleingang entscheiden können. Hinzu kam, dass man sechs Powerplays ungenützt ließ.

Christian Erhoff, der Teamkollege von Thomas Vanek in Buffalo, meinte nach dem Spiel. "Es war ein mehr als glücklicher Sieg für uns. Großen Dank an unserem Tormann Rob Zepp." Der Torhüter der Deutschen war wie die Berliner Mauer, dabei stammt er ursprünglich aus Kanada.

Tolle Anhänger

Die Niederlage traf die Österreicher, die von den vielen angereisten Fans in der Halle super unterstützt wurden, mitten ins Herz. Die Enttäuschung war jeden Spieler auf den Weg in die Kabine ins Gesicht geschrieben. "Es schmerzt, da wir 40 Minuten das klar bessere Team waren. Aber wenn man kein Tor schießt, hat man den Sieg auch nicht verdient", meinte David Schuller in seiner oft sehr nüchternen Art.

Völlig enttäuscht erschien Teamchef Manny Viveiros zur Pressekonferenz nach dem Match im Medienzentrum. "Heute hätten wir wohl noch zwei Stunden spielen können und die Scheibe wäre nicht ins Tor gegangen. Meine Mannschaft hätte sich zumindest einen Punkt verdient."

Dieser nicht gemachte Zähler kann in der Endabrechnung den Österreichern teuer zu stehen kommen. Mit vier Punkten wäre der Klassenerhalt zu 99 Prozent fix gewesen. Nun muss man hoffen, dass man in den restlichen drei Spielen gegen die Slowakei, Finnland und Russland dieses Kunststück schafft. Gelingt dies nicht, dann bleibt noch die Hoffnung, dass die Letten in ihren noch ausstehenden Partien nicht mehr als drei Zähler einfahren. Dann würde Österreich A-Klassig bleiben.