Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist bei der WM in Helsinki auf Rehabilitation aus. Nach einer enttäuschenden WM im vergangenen Jahr mit Rang zwölf und der verpassten Olympia-Qualifikation gegen Österreich hat Teamchef Pat Cortina ein anderes Auftreten gefordert. "Wir wollen der Welt unser wahres Gesicht zeigen", sagte der ehemalige Innsbruck-Trainer vor der WM.

Voll des Lobes über Vanek

Das ist bisher ziemlich geglückt. Die guten Leistungen gegen die Gruppenfavoriten Finnland, Russland und Slowakei spiegeln sich in der Tabelle allerdings nicht wider, hat das DEB-Team doch erst einen Punkt geholt. "Drei gute Spiele gegen drei gute Gegner, ein Punkt - wir hätten uns mehr verdient. Nun müssen wir einen Weg finden, auch zu gewinnen", resümierte Deutschlands Teamchef Pat Cortina vor dem Spiel gegen Österreich am Mittwoch (15.15 Uhr/live ORF eins).

Und die Deutschen haben nach der verpatzten Olympia-Qualifikation mit Österreich noch eine Rechnung offen. "Wir brauchen jetzt Punkte, das würde uns zurück in den Kampf um einen Platz im Viertelfinale bringen. Aber wir dürfen jetzt nicht denken, dass die nächsten Mannschaften keine Top-Teams sind. Österreich gegen Deutschland ist immer ein harter Kampf. Ich glaube, wir haben noch nicht das Beste von Österreich gesehen", sagte Cortina.

Vergleiche mit dem Qualifikationsturnier im Februar wollte der Italo-Kanadier nicht ziehen. "Beide Teams sind ein bisschen anders, die Situation ist anders", meinte er. So hat er etwa mit Stürmer Marcel Goc (Florida Panthers) und Verteidiger Christian Ehrhoff zwei NHL-Spieler zur Verfügung. Ehrhoff ist Klubkollege von Thomas Vanek bei den Buffalo Sabres und ist voll des Lobes über Österreichs Starstürmer.

"Wir werden unser defensives Spiel mit allen fünf Mann gegen ihn gut spielen müssen. Er ist ein super Spieler, er wird seine Möglichkeiten bekommen, aber wir müssen das einschränken. Er zählt zu den Spielern vom Typ eines Kowaltschuk, der uns am Sonntag Probleme bereitet hat", erklärte der DEB-Kapitän im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Ilja Kowaltschuk, Torjäger der New Jersey Devils, hat die Deutschen beim 4:1-Sieg mit einem Hattrick quasi im Alleingang erledigt.

Abgesehen von Vanek mahnt Ehrhoff, auch gegen die kleineren Eishockey-Nationen mit derselben Einstellung ins Spiel zu gehen. "Wir dürfen Österreich auf keinen Fall unterschätzen. Wir haben jetzt die drei stärksten Gegner gespielt. Da muss man schauen, dass man nicht denkt, dass Österreich eine leichte Nummer ist. Wir haben uns immer schwer gegen Österreich getan, wir müssen gewarnt sein", forderte er.

"Als Team eine Einheit"

Ein Blick auf die jüngeren Spiele untermauert seine Einschätzung. Das bisher letzte WM-Spiel 2009 in Bern hat Österreich mit 1:0 gewonnen, in der Olympia-Qualifikation reichte dem ÖEHV-Team eine 2:3-Niederlage nach Verlängerung für das Ticket nach Sotschi.

Was auf sie zukommt, wissen die Österreicher genau. "Sie spielen so, wie man die Deutschen kennt: super Einstellung, arbeiten sehr hart, sind physisch stark und als Team eine Einheit. Deshalb können sie jedes Spiel eng halten und den einen oder anderen Punkt mitnehmen", meinte Kapitän Thomas Koch.

Im Vergleich zum Februar erwartet Andre Lakos eine stärkere deutsche Mannschaft. "Sie sind besser aufgestellt als bei der Olympia-Qualifikation. Aber auch wir haben bessere Spieler dabei. Gegen Deutschland war es in letzten Jahren immer eng und hart. Darauf werden wir uns vorbereiten. Wir wissen, dass wir es schaffen können", sagte der Verteidiger.