Vor zwei Jahren, da kritisierten Buffalo-Star Thomas Vanek und Salzburg-Kapitän Mathias Trattnig die Art und Weise, wie der Österreichische Eishockey-Verband (ÖEHV) mit fast lächerlichen Sparmaßnahmen jede Professionalität eines Nationalteams untergräbt. Nach internen Diskussionen und Aussprachen sicherten die Verantwortlichen Besserung zu. Zwar wurden einige Versprechen umgesetzt, aber noch immer wird sogar bei einer A-WM jeder Cent nicht drei, sondern fünf Mal umgedreht.

Begonnen hat's bereits mit der WM-Vorbereitung in Marburg. Dort war das Team in einer derart miesen Absteige einquartiert, die nicht einmal eine Küche hatte. Per Catering wurde das Essen geliefert. Ein Großteil der Spieler laborierte innerhalb kürzester Zeit an einem Virus, sogar ein Testspiel gegen Slowenien musste daraufhin abgesagt werden.

Damit sich der Verband die Kosten für das Übergepäck für die Fluganreise spart, wurde Zeugwart Peter Kranz mit Sack, Pack und Lieferwagen auf die "ewige" Reise geschickt. Zuerst nach Kopenhagen, von dort nach dem Testspiel gegen Dänemark weiter zur WM nach Helsinki. Das Kilometergeld bekam er bezahlt, ansonsten aber keinen Pfifferling. "Respekt ist ein Fremdwort", sagt einer der österreichischen Nationalspieler und schüttelt nur noch den Kopf.

Als bereits nach wenigen Tagen das Magnesiumgetränk in der Kabine zur Neige ging und man um lächerliche 15 Euro pro Dose Nachschub kaufen wollte, wurde das abgelehnt.

Verteidiger André Lakos benötigte für sein leicht verletztes Knie einen Spezialstrumpf. Die Kosten von etwas mehr als 70 Euro weigerte sich der Eishockey-Verband zu übernehmen. Erst als Lakos androhte, auf der Stelle nach Hause zu fliegen, wurde eingelenkt.

Eishockey wird heute dennoch gespielt. Gegen Lettland gibt's bereits eine Art "Match der letzten Chance". Trainer Viveiros krempelt alle Linien um. So spannt er Latusa zu Vanek und Koch. Raffl wird mit Herburger und Hundertpfund eine Formation bilden. Im Tor bleibt Starkbaum. Kristler kommt für Matthias Iberer ins Aufgebot. Manuel Geier muss überhaupt nach Hause. Man hat erst jetzt bemerkt, dass nur 25 Spieler genannt werden dürfen, nicht 26.