Die Wiener Austria ist nun auch tabellarisch die Nummer eins in Wien. Die Derbyspezialisten vom Verteilerkreis gewannen daheim den letzten Lokalschlager der heurigen Saison und damit den dritten von insgesamt vier. Obwohl die Rapidler in der ersten Viertelstunde durchaus auf sich aufmerksam machten und durch Guido Burgstaller und Nicolas Kühn eine Doppelchance vergaben (14.), präsentierten sich die Heimischen eiskalt. Nach 23 Minuten jubelte Haris Tabakovic erstmals. Er versenkte eine Fitz-Ecke per Kopf. Nur drei Minuten später stach dieses Duo wieder. Fitz legte auf Tabakovic quer, Michael Sollbauer hob hauchdünn das Abseits auf und der violette Stürmer schnürte wie schon beim 3:3 zuletzt in Hütteldorf seinen Doppelpack.

Noch vor der Pause hatte Rapid eine Antwort parat. Nach Ballgewinn von Patrick Greil leitete Kapitän Burgstaller den Angriff selbst ein, legte nach außen auf Denso Kasius ab. In der Strafraummitte kam der Ball zurück zu Burgstaller und der Kärntner Liga-Toptorschütze markierte Saisontreffer Nummer 19 (36.).

Hedl hielt Rapid im Spiel, Burgstaller vergab Riesenchance

Rapid, das sich von der Stärke der Violetten in Hälfte eins fast ein wenig überraschen hatte lassen, kam mit mehr Engagement aus der Kabine und konnte Christian Früchtl im Austria-Tor bald prüfen. Greil zog aus der Distanz volley ab, Früchtl parierte. In der unmittelbar darauf folgenden Situation fand der Ball den Weg zu Kühn, dessen Abschluss von der Strafraumgrenze abermals in Früchtls Armen landete (56.). Auf der Gegenseite fanden Tabakovic zweimal und Holland in der 65. Minute gleich eine Triplechance vor. Zweimal rettete Niklas Hedl, einmal Martin Moormann auf der Linie. Marvin Martins fand sieben Minuten später ebenfalls aus kurzer Distanz die Topchance vor, Hedl war wieder auf dem Posten. Die Riesen-Ausgleichschance vergab dann ausgerechnet noch Burgstaller, der alleine auf Früchtl zulief, den Ball aber hauchdünn neben das Tor setzte. Den Schlusspunkt setzte abermals nicht zu haltende Tabakovic in der 96. Minute.

Wäre ein Rapid-Sieg im Kampf um Platz vier und damit einen sicheren Europacup-Quali-Platz eine Vorentscheidung gewesen, ist mit dem Erfolg der Austrianer alles wieder offen. Drei Runden vor Schluss ist die Austria Vierter, Rapid einen Punkt dahinter Fünfter. Auch Austria Klagenfurt hat zwei Punkte hinter Grün-Weiß zumindest noch realistische Chancen auf den fünften Platz, der zum nationalen Play-off um Europa berechtigt.