Der Sieg im Teambewerb war den Favoriten nicht zu nehmen: Die dänische Equipe, bestehend aus Cathrine Laudrup-Dufour, Carina Cassøe Krüth, Nanna Merrald Rasmussen und Daniel Bachmann Andersen, holte bei der bei den Pferdesport-Weltmeisterschaften in Herning/Dänemark im Dressur-Mannschaftsbewerb die Goldmedaille. Silber ging an Großbritannien, Bronze an Deutschland. Im britischen Team ist Gareth Hughes trotz einer Coronainfektion am Start gewesen, wie Mannschaftskollege Richard Davison bestätigt hat: "Er hat Covid. Es ist erlaubt."

Nach den geltenden Regelungen müsse Hughes nicht in Quarantäne. Alle Regeln seien eingehalten worden, mit dem Veranstalter war das so abgesprochen, sagte eine Sprecherin des britischen Teams: "Er hat Abstand zu allen gehalten." Nur nicht zu den eigenen Teamkolleginnen und -kollegen Charlotte Dujardin, Richard Davison und Charlotte Fry - die mit ihrem Hengst Glamourdale mit 81,041 Prozent die zweitbeste Wertung im Grand Prix erritt - mit denen er ohne Maske und Abstand auf dem Podium den zweiten Platz feierte.

Überrascht zeigte sich die deutsche Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu – sie wusste nichts von der Infektion des Kontrahenten. "Ich bin total überrascht", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Das müssen wir im Team besprechen."

Aufgrund der Infektion hat sie Hughes nicht getroffen, "aber alle anderen haben es getan, alle waren zusammen auf dem Podium", sagte Theodorescu und meinte: "Medaillen sind das eine, aber Gesundheit das andere."

Österreich auf Platz neun, Bacher im Grand Prix Spezial

Österreichs Dressur-Mannschaft hat Rang neun belegt. Florian Bacher, Christian Schumach, Stefan Lehfellner und Victoria Max-Theurer, die für das Streichresultat sorgte, erreichten 221,344 Prozent und machten gegenüber dem Vortag einen Platz gut. Bester des OEPS-Quartetts war Bacher, der mit Fidertraum OLD Platz 20 schaffte und sich im Einzel für den Grand Prix Special der Top 30 am Montag (14.00 Uhr) qualifizierte.

Vor allem WM-Debütant Bacher und sein 13-jähriger Wallach zeigten einen starken Auftritt und freute sich über eine persönliche Bestleistung von 73,447 Prozent. "Hier in Herning persönliche Bestleistung zu reiten ist ein Traum", sagte der 36-jährige Wiener. Er verpasste zwar mit der OEPS-Equipe erwartungsgemäß die Top 6, die sich direkt für Olympia 2024 qualifizierten, bei der EM nächstes Jahr in Riesenbeck/Deutschland will er das aber nachholen und eines der drei restlichen Olympia-Tickets ergattern. "Nach dieser Leistung können wir voller Zuversicht dorthin fahren", betonte Bacher, einst Reiter der Spanischen Hofreitschule.

Enttäuschend verlief das Turnier dagegen für Max-Theurer, die auf dem elfjährigen Totilas-Sohn Birkhof's Topas nur auf 68,680 Prozent kam (56. Platz). "Er ist doch noch auf diesem Niveau recht unerfahren. Heute hat leider die Feinabstimmung nicht gepasst", erklärte die Oberösterreicherin.

Ihr Lebensgefährte Stefan Lehfellner - beide werden im Training von der erfolgreichsten Dressurreiterin der Welt, Isabell Werth, unterstützt - konnte mit dem Youngster Roberto Carlos eine gelungene Championatspremiere geben (51. Platz). Auf Platz 39 rangierte Christian Schumach mit seiner Stute Donna Karacho.

Keinen guten Tag erwischten auch die österreichischen Voltigierer, die in der Technik gegenüber der Pflicht zurückfielen. Alina Bartosch als beste Österreicherin und Dominik Eder liegen jeweils auf Rang zwölf. Im Pas-de-deux rangieren Eder und Theresa Thiel nach der ersten Kür auf Platz vier.