Ein lauter Schrei ging durch die Arena. Alexander Zverev knöchelte weit hinter der Grundlinie um und blieb mit Schmerzen auf dem Sand von Philippe Chatrier liegen. Nur im herbeigebrachten Rollstuhl konnte der Deutsche vom Platz gebracht werden - und kehrte auf Krücken wieder zurück. Nichts ging mehr, zu schwer wiegt die Verletzung. Offizielle Diagnose gibt es noch keine. Vieles deutet auf eine Bänderverletzung hin. „Das ist sehr hart. Er hat ein unglaubliches Turnier gespielt und so sehr darum gekämpft, ein Grand Slam zu gewinnen. Ich bin sicher, er wird einmal gewinnen. Ich wünsche ihm jetzt das Allerbeste", sagte Nadal kurz darauf.
Es war ein starker Beginn, den Alexander Zverev am Center Court hinlegte. Erstes Break im ersten Game. Der Deutsche war von Beginn an in der Partie und bestimmte das Geschehen. Bis er bei im ersten Satz bei 4:3 aus seiner Sicht seinen Aufschlagspiel mit zwei Fehlern herschenkte. Der erste Durchgang ging ins Tiebreak. Auch da zeigte sich Zverev aktiver und erspielte sich vier Satzbälle. Mit unter anderem einem Ass und einem unglaublichen Passierschlag wehrte Nadal alles ab und holte sich tatsächlich noch den ersten Satz. Zverev verpasste es, den Sack zuzumachen. Die Möglichkeiten dazu waren in großer Menge vorhanden.
Generell war es noch nicht das ganz große Niveau, das dieses Halbfinale zu bieten hatte. Satz zwei startete mit vier Breaks. Zverev brachte zum 3:2 erstmals einen Aufschlag durch. Nadal vermochte das lange Zeit nicht und gab erst in Game Nummer zehn seinen Aufschlag nicht ab. Beide Kontrahenten verteilten zu viele Geschenke. Bei Nadal waren die Eigenfehler, bei Zverev oft Doppelfehler. Doch nach etwas mehr als drei Stunden nahm das so spannende Spiel ein jähes Ende.