Viele Chancen hatte Rapid, sich in der Meisterrunde zumindest Platz drei zu sichern, alle wurden vergeben. Jetzt muss der Fünfte der Meisterrunde gegen Qualigruppensieger Tirol ins Play-off, Start ist in Innsbruck. Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer hadert vor dem Hinspiel im Europacup-Play-off mit der WSG Tirol mit Auflösungstendenzen in seinem Kader. Einige Spieler, bei denen die Zeichen auf Abschied nach der Saison stehen, seien nicht mehr gewillt, ihre Knochen für den Verein hinzuhalten. "Wenn sie nicht bereit sind, ist es schwer, jemanden dazu zu zwingen. Und es ist auch die Frage, ob es dann Sinn macht", sagte Feldhofer.
Auf konkrete Namen wollte der Chefcoach aus taktischen Gründen nicht eingehen. Jeder könne sich selbst ein Bild machen, meinte der Steirer. Es gehe um "diejenigen, die nicht verlängert worden sind oder wo es keine Einigung gegeben hat. Mehr will ich aber dazu nicht sagen". Von einigen "Dienstverweigerern" abgesehen hat Rapid nach wie vor auch zahlreiche Verletzte und angeschlagene Spieler im Kader.
Wer auf die Startelf blickt, dem fehlen viele prominente Namen. Allen voran Filip Stojkovic und Srdjan Grahovac, die den Klub verlassen werden. Dazu kommen mit Thorsten Schick und Yusuf Demir weiter Kicker mit gesundheitlichen Problemen.
Tirol weiß: Der Druck liegt bei Rapid
Die WSG sicherte sich mit nur einer Niederlage in den letzten sechs Spielen der Qualifikationsgruppe Platz sieben. Das Play-off gegen Rapid ist die Kür nach einer Pflicht, die man leichter erledigt hat, als man vor der Winterpause denken konnte. "Rapid muss die zwei Spiele spielen, wir dürfen", sagte Kapitän und Torhüter Ferdinand Oswald. "Wir haben die Leichtigkeit des Seins. Der schwere psychologische Rucksack steht in Hütteldorf", umschrieb WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger, was die zwei Fußballwelten mental voneinander unterscheidet. "Wenn Rapid nicht europäisch spielt, ist es eigentlich eine Katastrophensaison."