Alle fünf Elfmeter hat Salzburg im dramatischen Cup-Halbfinale gegen den WAC am Mittwoch versenkt. Fünfmal war Alexander Kofler in der falschen Ecke. Auch dann, wenn sie gut geschossen waren, macht man sich als Tormann natürlich seine Gedanken. „Wenn man keine einzige Ecke hat, dann ist man von sich selbst schon auch enttäuscht. Als Tormann hofft man immer, dass man seiner Mannschaft den Sieg bescheren kann“, sagt Kofler. Er habe nicht in den richtigen „Flow“ gefunden und konnte die Salzburger Schützen nicht wirklich beschäftigen.
Spätestens heute ist das Ausscheiden endgültig abgehakt. Die positiven Aspekte des Auftritts überwiegen. Die Bullen sind in Runde zwei der Meistergruppe erneut in Wolfsberg zu Gast. Der WAC war am Mittwoch über weite Strecken der 120 Spielminuten die bessere Mannschaft. Darauf will man aufbauen und die Auftaktniederlage bei der Austria Wien ausbessern. „Hoffentlich war es für uns eine Initialzündung. Jeder hat gesehen, dass es möglich ist. Das müssen wir im Kopf haben“, fordert Kofler. Man versuche immer, auf Sieg zu spielen, auch der Meister sei schlagbar, wie man jetzt einmal mehr gezeigt hat.
In Salzburg dürfte der Respekt vor den heimstarken Lavanttalern (sechs Siege in den letzten sechs Liga-Spielen) gestiegen sein. Selten zuvor musste man in der Liga mit so viel Gegenwehr, Ballbesitz des Gegners und hohem Pressing umgehen. Trotz komfortablen Vorsprungs von elf Punkten in der Liga wird man das Spiel also nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Wie schwer es dort zu spielen sein kann, haben wir ja gerade erst selbst gespürt. Die Jungs haben aber super gekämpft und alle Widerstände überwunden“, sagt Trainer Matthias Jaissle. Alles, was man am Mittwoch nicht wie gewünscht umsetzen konnte, soll heute nachgeholt werden. Für den WAC macht das die Aufgabe nicht leichter.
Nach der jüngsten Leistung kann man davon ausgehen, dass WAC-Trainer Robin Dutt die gleiche Elf wie im Cup auf das Feld schickt. Im Vordergrund stehen die Punkte, nicht die Revanche. Hinter dem Meister könnte es in der Tabelle kaum enger zugehen.
Hinter den Kulissen laufen in Wolfsberg die Planungen und Gespräche für die nächste Saison. Zwischen dem Verein und dem Management von Kofler hat es einen vielversprechenden Austausch gegeben. Der Vertrag des 35-Jährigen läuft nach dieser Saison aus. „Ich denke, der Verein weiß, was er an mir hat. Für mich spricht nichts dagegen, auch im nächsten Jahr für den WAC zu spielen“, sagt Kofler.