Die Wahl der steirischen Nachwuchssportlerin und des steirischen Nachwuchssportlers des Jahres ist geschlagen. Die je zwölf Kandidatinnen und Kandidaten haben ihre Fans, Freunde und Familienmitglieder mobilisiert, sie zum Voten aufgerufen. Und das mit Erfolg. Mehr als 120.000-mal wurde die Umfrage auf unseren Plattformen aufgerufen. Am Ende setzten sich in diesem Jahr die "großen Sportarten" Fußball und Skifahren durch.

Bei den Mädchen sicherte sich die 17-jährige Oststeirerin Mariella El Sherif, Torfrau des SK Sturm, den Titel, bei den Burschen setzte sich das 20-jährige Ski-Ass Fabian Bachler aus der Obersteiermark durch. Die große Gala, bei der die beiden ihre Auszeichnungen erhalten werden, bleibt vorerst aus. Die steigenden Corona-Fallzahlen sorgen dafür, dass die Veranstaltung – wie schon im Vorjahr – verschoben werden musste. Wenn sich die Situation allerdings wieder beruhigt hat, werden El Sherif und Bachler jene Bühne bekommen, die ihnen aufgrund ihrer gezeigten Leistungen gebührt. Wir gratulieren herzlich.

Vorbilder im Nationalteam

Erst 17 Jahre ist Mariella El Sherif alt, und doch strahlt sie schon so viel Ruhe aus. Die Torfrau des SK Sturm ist ein sicherer Rückhalt, Rang zwei – punktgleich mit Ligakrösus St. Pölten – zur Winterpause der Frauen-Fußball-Bundesliga ist der verdiente Lohn für die starken Leistungen der Grazerinnen. "Ich habe bisher eine solide Saison gespielt", sagt die Oststeirerin in aller Bescheidenheit. Im Alter von fünf Jahren hat sie beim TSV Hartberg mit dem Fußball begonnen, bei einem Hallenturnier hat "jeder einmal ins Tor müssen. Ich bin drinnen geblieben", sagt die Schülerin. Bis zur U14, da schon für den SK Sturm, hat sie mit den Burschen gespielt, dann folgte der Wechsel zum reinen Mädchenfußball. "Und dann war ich als jüngste Spielerin gleich einmal im Nachwuchs-Nationalteam", sagt sie.

Obwohl sie nicht die Größte ist, wissen ihre Mitspielerinnen im Klub und im Nationalteam, was sie an El Sherif haben. "Mein Spielverständnis ist wohl sehr gut. Auch fußballerisch bin ich nicht schlecht, meine Mitspielerinnen können den Ball immer zu mir zurückspielen. Das ist eine meiner Stärken." Dass Torleute allgemein als etwas "eigen" gelten, ist nicht neu. "In gewisser Hinsicht stimmt das sicher. Aber im Endeffekt wollen wir alle Fußball spielen, das ist das, was Feldspielerinnen und Torfrauen verbindet", sagt die künftige A-Teamspielerin. In der nächsten Woche ist sie beim so wichtigen Lehrgang der österreichischen Frauen-Nationalmannschaft dabei, wenn es in der WM-Qualifikation auswärts gegen England und Luxemburg geht. "Das ist sicher das Highlight. Mit 17 Jahren dabei sein zu dürfen, dann gleich in England. Die Teamspielerinnen sind meine Vorbilder, die ich als Kleine gehabt habe. Jetzt bin ich mit ihnen in einer Mannschaft", ist die Nachwuchssportlerin des Jahres überwältigt.

Heiße Phase in kalter Jahreszeit

Seit seinen Kindertagen steht Fabian Bachler auf Ski, seit ein paar Wochen auch erstmals im B-Kader des ÖSV. Dabei übersprang er eine Stufe und wurde direkt vom steirischen Landeskader aus befördert. "Ich habe genau darauf hingearbeitet. Das war ein richtig cooler Moment, als das endlich fix war", erinnert sich der 20-Jährige. Dafür verantwortlich waren vor allem die starken Auftritte in der vergangenen Saison. Im Jänner 2021 gelang ihm der Durchbruch, in den folgenden Monaten etablierte sich der Obersteirer bei FIS-Rennen im Spitzenfeld. Im deutschen Götschen siegte er beim Super-G, was ihn gemeinsam mit weiteren Topergebnissen erstmals in den Europacup brachte. Darauf will Bachler nun aufbauen. "Jetzt muss ich mich beweisen und im Europacup Fuß fassen. Das ist mein nächstes großes Ziel. Mit tollen Ergebnissen kann es dann recht schnell gehen", weiß das Nachwuchstalent.

Bachler maturierte im Vorjahr und konzentriert sich seither voll und ganz auf den Ski-Sport. Während andere in seinem Alter sich in diesen Tagen auf eine ruhige Weihnachtszeit freuen, geht es für den 20-Jährigen erst richtig los. "Ende November startet für mich die Saison dann so richtig. Da gibt es dann auch das erste FIS-Rennen auf der Reiteralm. Dann geht es bis Ende März fast in einem durch." Obwohl es für ihn dann quer durch die Alpen geht, versucht der beliebteste Nachwuchssportler der Steiermark immer wieder nach Hause zu seiner Familie zu kommen. Auch aus einem bestimmten Grund. "Wenn ich auf der Reiteralm ein paar Tage trainiere, schlafe ich immer zu Hause. Da hat die Mama dann ein bisschen Stress mit dem ganzen Gewand", scherzt Bachler, der wie sein Vorbild Marcel Hirscher Siege im Weltcup als Ziel hat.