Vier Spiele, sieben Punkte. Israel und Österreich liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz hinter Dänemark in Gruppe F der WM-Qualifikation. Während das in Anbetracht der heimischen Ambitionen eher enttäuschend ist, kann man in Israel von einem großen Erfolg sprechen, Österreich in einem direkten Duell vor eigener Kulisse um drei Punkte distanzieren zu können. "Beide Mannschaften werden das sehr taktisch angehen. Es wird kein Spiel, in dem man sich viele Tore erwarten kann", weiß Eliel Peretz um den richtungsweisenden Charakter der Begegnung. Der Israeli spielt seit der Vorsaison beim WAC und kennt beide Ligen und Nationalteams.

Österreich sei aufgrund der hohen Qualität im Kader trotz einiger Ausfälle Favorit, Israel werde alles dafür tun, um überraschen zu können. Die Israelis hoffen, das Rennen um Platz zwei so lange wie möglich offen halten zu können. Dabei wird es auch auf die beiden Ausnahmespieler Eran Zahavi (PSV Eindhoven) und Manor Solomon (Schachtar Donezk) ankommen. Letzterer ist mit seinen 22 Jahren und einem Marktwert von 20 Millionen Euro nationaler Hoffnungsträger für die kommenden Jahre. "Er ist sehr gut am Ball und kann mit seinen Dribblings jederzeit gefährliche Momente kreieren", warnt Peretz. Zahavi scheint auch mit 34 Jahren noch nach Belieben zu treffen. Zuletzt waren es drei Tore beim 4:0 Israels über die Färöer. Für Eindhoven steht der Torjäger in dieser Saison bereits bei fünf Treffern und vier Assists in zehn Spielen. "Eran ist immer in Bewegung, hat einen guten Abschluss und einen Charakter wie Cristiano Ronaldo. Er ist enorm hungrig und passioniert und will in jedem Spiel treffen und sich verbessern", schwärmt Peretz von seinem Landsmann.

Mit Willi Ruttensteiner hat in Israel ein Österreicher das Kommando über das Nationalteam. In den Medien sind die Meinungen gespalten. "Manchmal mögen sie ihn, dann wieder nicht", sagt Peretz, der bisher neun Spiele für die U21 absolviert hat und nach guten Leistungen beim WAC auf eine Einberufung hofft. Innerhalb der Mannschaft sei die Meinung über den Österreicher durchwegs positiv. Ruttensteiner leiste gute Arbeit und die Atmosphäre habe sich im Vergleich zu den Vorgängern (von denen einer Andreas Herzog war) deutlich verbessert. "Was ich gehört habe, sind die Spieler sehr glücklich mit dem neuen Trainer. Es herrscht wieder eine gute Stimmung und das Team ist auf einem guten Weg", sagt Peretz.