"Nicht bundesligatauglich". Selten wurde Hartberg-Trainer Markus Schopp seit dem Aufstieg in die Bundesliga so deutlich wenn es um das Auftreten seiner Mannschaft ging. Nach der 0:6-Niederlage zeigte sich der Hauptübungsleiter aber sichtlich und völlig zu Recht enttäuscht. Ein Blick in die Statistik dürfte dabei wohl nur begrenzt Trost spenden. Nach 24 Spieltagen haben die Oststeirer 57 Gegentore auf dem Konto - ein trauriger Rekordwert in der gesamten Liga.

Natürlich liegen Welten zwischen dem Europacup-Dauerstarter aus der Mozartstadt und dem Überraschungsteam aus der Steiermark. So kam mit Marcel Schantl aufseiten der Hartberger ein 25.000 Euro-Nachwuchstalent von der Bank. Bei den Salzburgern saßen hingegen ÖFB-Stars wie Zlatko Junuzovic (3,2 Millionen Euro Marktwert) oder Maximilian Wöber (9 Millionen Euro Markwert) auf der Tribüne. Das sah auch Schopp so. "Du darfst gegen Salzburg verlieren, auch mit 0:6. Es geht nur darum, wie du verlierst", sagte er nach dem Spiel. Abwehrchef Michael Huber sieht das ähnlich. "Nach den ersten zehn Minuten war das Spiel gelaufen und wir haben gewusst, dass wir diese Partie nicht mehr gewinnen werden. Dann hatte Salzburg leichtes Spiel."

Doch nicht nur gegen die Bullen (15 Gegentore in drei Spielen) tut sich der TSV schwer. Seit dem 13. Spieltag wartet man vergebens auf ein Spiel ohne Gegentor. In der gesamten Saison gelang dieses Kunststück ohnehin nur dreimal. Natürlich spielt die offensive und mutige Ausrichtung der Schopp-Truppe dabei eine große Rolle. Man wolle keinen "Angsthasen-Fußball" spielen und Probleme "spielerisch lösen", hörte man schon des öfteren von den blau-weißen Akteuren. Trotzdem muss man sich, auch als TSV Hartberg, nach solch desaströsen Darbietungen hinterfragen. "Wir wollen immer nach vorne spielen und Torchancen kreieren. Leider gelingt uns auf der anderen Seite das Arbeiten gegen den Ball oft nicht so gut. Die richtige Balance ist extrem wichtig, da haben wir noch viel Potenzial", gestand Huber ein. Bereits am Mittwoch hat man auswärts gegen den WAC die Chance auf Wiedergutmachung.