Doppelpack im Spiel gegen den FC Köln. Drei Punkte und Tabellenplatz sieben. Erstmals in der "Kicker"-Elf des Tages. Beim ÖFB-Legionär Christoph Baumgartner lief am Mittwoch wohl alles nach Plan. Der 20-Jährige zeigte im Spiel gegen Köln groß auf, krönte seine Leistung mit zwei Toren sowie einer Vorlage und blieb nach der wohl besten Leistung seiner bisherigen Karriere ganz cool. "Ich glaube, wenn man zwei Tore macht und eines auflegt, war es ganz okay", sagte er nach dem Spiel.

Dank solcher Leistungen ist er aus der Startelf der Hoffenheimer nicht mehr wegzudenken. Einerseits aufgrund seiner Produktivität (sechs Tore und vier Vorlagen in 20 Spielen), andererseits wegen seiner Vielseitigkeit. Baumgartner kann sowohl im zentralen und defensiven Mittelfeld als auch in der Sturmspitze agieren. Auf letzterer Position fühlt er sich aber besonders wohl. Mit seiner Ausbeute ist der Österreicher übrigens der viertbeste U21-Scorer in der Deutschen Bundesliga. Direkt hinter Jadon Sancho, Kai Havertz und Erling Haaland. Eine spielerisch ganz attraktive Vierergruppe.

Lob kommt indes nicht nur von der deutschen Presse ("Mit drei Torbeteiligungen - darunter zwei schnelle Treffer zu Beginn der beiden Halbzeiten - gefiel Hoffenheims Christoph Baumgartner mit seiner Technik und Produktivität." - Kicker) sondern auch von seinem Coach Alfred Schreuder. "Baumi hat es schon in den vergangenen zwei Spielen sehr gut gemacht. Er hat nur die Chancen nicht genutzt. Aber das gehört bei jungen Spielern dazu. Die brauchen das Vertrauen des Trainers." Der Trainer geht sogar noch einen Schritt weiter. Für ihn hat "Baumi" internationale Klasse. "Er hat immer unglaubliche Topwerte. Das ist Champions-League-Niveau, was er läuft und arbeitet. Dazu ist er noch intelligent zwischen den Räumen und erst 20 Jahre alte. Ich bin sehr froh, ihn im Kader zu haben."

Option für Franco Foda?

Die Farben des deutschen Bundesligisten trägt er seit 2017. Davor hatte der frühere Nachwuchsspieler des SV Horn fünf Jahre in der Akademie St. Pölten gekickt. Im BORG für Leistungssport übersprang er eine Klasse.  Der Doppeltorschütze schaffte 2018 den Sprung zu den Hoffenheim-Profis, im Mai 2019 debütierte er in der deutschen Bundesliga. Dort sind ihm bisher sechs Tore gelungen. Baumgartners Vertrag im Kraichgau läuft bis 2023.

Entgangen ist der Aufstieg des Talentes auch ÖFB-Teamchef Franco Foda nicht. Der Deutsche hatte Baumgartner bereits Anfang März als "interessanten Spieler" bezeichnet, der unter Beobachtung stehe. Der 13-fache U21-Nationalspieler hätte gute Chancen gehabt, bereits in den für Ende März geplanten ÖFB-Testspielen in Wales und gegen die Türkei beim A-Team dabei zu sein. Diese waren aber wie das gesamte erste Länderspiel-Halbjahr der Coronavirus-Pandemie zum Opfer gefallen. Angesichts solcher Leistungen kann sich Baumgartner durchaus Hoffnungen machen. Im Sturmzentrum ist das ÖFB-Team bekannterweise nicht überbesetzt.