In dieser Woche finden die Halbfinale in der ersten Liga der Fußball-Meisterschaft in Nicaragua statt, in der so genannten Liga Primera. Der Sport befindet sich in Mittelamerika scheinbar in einem Paralleluniversum. So, als gäbe es die Corona-Pandemie gar nicht.

Die Spiele finden zwar vor leeren Rängen statt, verbindliche Auflagen zum Schutz von Spieler, Trainer, Betreuer oder Schiedsrichter gibt es aber nicht. Und selbst abseits der Stadien, auf Hügeln oder Häusern, finden sich immer wieder Fangruppen zusammen, die vergnügt zuschauen.

Nicaragua gehört neben Weißrussland und Turkmenistan zu den Ländern, die sich vom Corona-Virus nicht beeinflussen ließen, zumindest nicht, was den Sport betrifft. Sogar Boxkämpfe finden in der Hauptstadt Managua wie gewöhnlich statt. Vor hunderte Zuschauer, denen zumindest die Körpertemperatur gemessen wurde sowie Hände und Schuhe desinfiziert wurden. Und wenigstens trugen die Fans Gesichtsmasken. Die Boxer freilich nicht.

In Nicaragua gibt es bisher nur 13 Corona-Infizierte. Und der Box-Promoter Rosendo Álvarez verkündete vor den Kämpfen stolz, dass sein Land so stabil sei, als einziges der Welt trotz der kritischen Situation Boxkämpfe anbieten zu könne.