Mit der aufgehenden Sonne zeichnete Christoph Strasser noch ein Danke-Video für Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf und dann kam mit der Hitze auch die Motivation. Sukzessive verkürzte er den Vorsprung des Slowenen und in Congress hatte er nur noch 2.30 Minuten Rückstand. Kurz nach dem Wechsel auf das Bergrad stellte er Marko Baloh und das beflügelte den Steirer. Binnen weniger Stunden baute er seine Führung auf zwei Stunden aus und ging als Erster in die zweite Nacht, die Linderung für den geschundenen Körper brachte, denn auf knapp 2000 Metern Seehöhe sank das Thermometer auf angenehme 16 Grad Celsius - in der Wüste waren es zuvor noch knappe 40.

Hier sehen Sie, wo sich Christoph Strasser derzeit befindet.

"Der zweite Tag ist meistens der härteste. Da kommt die Müdigkeit und du bekommst von der Früh an die volle Hitze in den Bergen zu spüren", sagt Strasser. Die Stimmung wurde trotz der steigenden Belastung immer größer und vor allem zwischen 19 und 7 Uhr ist für Unterhaltung gesorgt. Denn nur da dürfen die Betreuer direkt hinter Strasser fahren und können über Lautsprecher und Funk mit ihm reden oder auch Musik einspielen.

Nach einem kurzen, dafür aber tiefen Powernap ging es weiter auf die Strecke, und der Steirer musste prompt hellwach sein und Hirschen und Rehen ausweichen - die Schlafphase hat sich also ausgezahlt.

Egal ob Tag oder Nacht - Strasser radelt (fast) immer
Egal ob Tag oder Nacht - Strasser radelt (fast) immer © KK

Gelegentlich nimmt einer der Betreuer die Beine in die Hand und läuft ein paar Hundert Meter mit - aber nur wenn das Gefälle es zulässt. Kaum wird es ein wenig flacher beginnt er regelrecht zu "fliegen". "Es ist erst gut ein Sechstel geschafft und das Rennen ist noch sehr lange. Ich fühle mich aber gut", sagt Strasser und radelt unter einem unfassbar klarem Sternenhimmel in Richtung Rocky Mountains.

Ein paar Impressionen aus den USA:

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