Die Jagd nach Domen Prevc, dem Rekord von Sven Hannawald und dem Sieg bei der 65. Vier-Schanzen-Tournee hat begonnen! Im ersten Durchgang von Oberstorf flug Stefan Kraft mit 156,30 Punkten auf den ersten Platz, Kamil Stoch (152) und Michael Hayböck komplettieren die Top Drei.
Auch Manuel Fettner hat als Sechster noch gute Karten auf einen Spitzenplatz beim Auftaktspringen. Der Entscheidungsdurchgang hat begonnen.
Hält der Hannawald-Rekord?
15 Jahre nach seinem Grand Slam bei der Vierschanzen-Tournee hofft Hannawald auch bei der 65. Auflage der Traditionsveranstaltung auf den Bestand des Rekordes. "Ich habe jedes Jahr die Hoffnung, dass er ein weiteres Jahr hält. Es ist ja ein spezieller Rekord, weil das in 64 Jahren bisher nur mir gelungen ist, obwohl es viele Anwärter gab", sagte Hannawald.
Sollte aber ein anderer Skispringer gleichziehen, "bin ich der Erste, der gratuliert", kündigte der 42-Jährige an. Er wisse aus eigener Erfahrung, was alles dazugehöre, um einen solchen Triumph zu landen. "Was sich da drumherum entwickelt, das kannst du nicht trainieren. Deshalb sind auch so viele daran gescheitert", sagte Hannawald.
Zuletzt war Peter Prevc ganz nahe dran gewesen. Der Slowene war in der 64. Auflage in sieben der acht Durchgänge der Beste. Seinen Grand Slam verhinderte wohl nur eine windbedingte Anlaufveränderung der Jury in Oberstdorf, die dem Halbzeit-Spitzenreiter die Siegchance raubte.
Hannawald ist in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen erstmals als Co-Kommentator des TV-Senders Eurosport dabei. Sein früherer Teamkollege Martin Schmitt ist während der Tournee Experte bei Eurosport.
Die ÖSV-Skispringer dürfen auf einen guten Start hoffen. Als Top-Ten-Springer des Weltcups in Oberstdorf ohnehin fix dabei, bestätigten Stefan Kraft (3.), Manuel Fettner (4.), Michael Hayböck (9.) und Andreas Kofler (11.) in der Qualifikation ihre bisherigen Saisonleistungen. Tagesbester war am Donnerstag Daniel Andre Tande (NOR) vor Kamil Stoch (POL).
Tande, der in diesem Winter bisher dreimal Zweiter war, landete mit 139 Metern den weitesten Flug. Dabei war vor dem 22-Jährigen der Anlauf nochmals um eine Luke verkürzt worden. Der vierfache Saisonsieger Domen Prevc kam danach auf 134 m und wurde Achter. Tande am nächsten kam der Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch (137,5).