Nach der fabelhaften Weltmeisterschaft im Frühling in Prag will Österreichs Herreneishockey weiter nach den Sternen greifen. Das nächste Ziel steht bereits fest: Olympia 2026 in Mailand und Cortina. Der Weg dahin ist allerdings ein beschwerlicher, wenngleich sie die ÖEHV-Truppe einiges an Respekt durch die Auftritte in Prag geholt hat. Die Gegner haben es mit der Slowakei, Kasachstan und A-Gruppen-Aufsteiger Ungarn von 29. August bis 1. September ebenfalls in sich. Vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich ausschließlich der Gruppensieger für die Spiele qualifizieren kann.
Dennoch: der Verband hatte schon vor der WM genau deshalb mit Teamchef und Sportdirektor Roger Bader verlängert, um mit dem Schweizer hinter der Bande den Klassenerhalt in der A-Gruppe 2024 und 2025 sowie Olympia 2026 zu erreichen. „Zwei aus drei Aufgaben muss er erfüllen“, wie Präsident Klaus Hartmann im Zuge der WM festgehalten hatte. Damit hat Bader nach dem abgehakten heurigen Klassenerhalt mit dem Olympiaqualiturnier und der kommenden WM noch zwei Chancen, seinen Vertrag damit wieder um ein Jahr automatisch zu verlängern. Wer den Schweizer kennt, weiß aber, dass er so nicht rechnet, sondern beide Challenges annehmen und erfolgreich bestreiten will. Freies Aufspielen sollte seinem Team nach dieser WM auch gelingen.
Marco Rossi sagte von sich aus schon ab
Bei der WM haben sich einige ÖEHV-Cracks (wieder) in die Auslage gespielt, wie etwa der diesmal wieder so stark agierende Dominic Zwerger, Benjamin Baumgartner oder Shooting-Star Vinzenz Rohrer. Auf sie baut man auch massiv, wenn es um Olympia geht. So eigentlich auch auf Marco Rossi. Dieser sagte den „Vorarlberger Nachrichten“ allerdings, dass der Plan seines NHL-Klubs Minnesota Wild ein anderer sei. In Rücksprache mit Minnesota-Trainer John Hynes sei entschieden worden, dass er stattdessen das Saisonvorbereitungscamp mit der Mannschaft in St. Paul absolvieren werde und Rossi somit Mitte August wieder nach Übersee reisen soll.
Der ÖEHV nahm diese Meldung wohl zur Kenntnis, weist aber darauf hin, dass eine Anfrage zur Freigabe Rossis an Minnesota geschickt wurde, die noch unbeantwortet ist. Ein weiterer Hoffnungsträger aus Nordamerika ist übrigens auch der Kärntner Marco Kasper.