Im neuesten „Phrasenmäher“-Podcast war Mario Gomez zu Gast. Der dreifache deutsche Meister und 31-fache Nationalteam-Torschütze, der mittlerweile als Technischer Direktor von Red Bull Soccer arbeitet, plauderte über seine Karriere und hatte ein paar interessante Aussagen parat. So antwortete der 38-Jährige auf die Frage, wer für ihn der Spieler sei, der ihn am meisten beeindruckt hätte: „Das Gesamtpaket aus Qualität, Körper, mentaler Stärke, Geist, Demut und Energie – da ist für mich der Beeindruckendste David Alaba.“
Seine Begründung: „Er ist für mich die personifizierte Führungsfigur im Fußball. Kein Marktschreier, keine Scheißhausparolen. Er hat ein natürliches Leadership vom anderen Stern. Als er zu den Profis bei Bayern kam, hat er uns mit großen Augen angesehen, weil wir für ihn Superstars waren. Dann diesen Weg zu gehen, bei Bayern schon der unangefochtene Leader zu sein – das ist brutal. Und dann bei Real Madrid mit Sergio Ramos in kürzester Zeit noch den Mann vergessen zu lassen, der der Einzige war, der in zehn Jahren davor Cristiano Ronaldo in die Schranken gewiesen hat – das ist die Königsdisziplin!“
Spannend ist auch die Geschichte, als Gomez bei den Bayern und Trainer Luis van Gaal einen schweren Stand hatte: „Zu Beginn der zweiten Saison, holte er mich am ersten Tag wieder zu sich. Wir setzen uns, er sagt: ,Ich spiele nur mit einem Stürmer und Sie sind die Nummer vier. Es ist das Beste für alle, wenn Sie gehen.‘“ Gomez war sich daraufhin mit dem FC Liverpool einig, auch zwischen den beiden Klubs schien alles klar.
„In diesem Klub entscheidet nicht der Trainer“
Gomez: „Und dann bekomme ich einen Anruf von Uli Hoeneß und fahre zu ihm an den Tegernsee, wir sitzen auf der Couch, im Fernsehen läuft 2. Liga. Und auf einmal legt er seine Hand auf seinen Bauch und sagt: ,Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du nicht gehen darfst!‘ Und ich antworte: ,Herr Hoeneß, das macht keinen Sinn. Wir wissen beide, wie brutal van Gaal in seinen Ansichten ist. Zudem hat mir Herr Rummenigge gesagt, dass ich gehen kann. Christian Nerlinger auch. Was soll ich denn machen?‘ Und dann hat Uli Hoeneß in einer Tiefenentspanntheit und Ruhe gesagt: ,Mario, in diesem Klub entscheidet nicht der Trainer, ob ein Spieler geht oder kommt! Du musst mir nur eines versprechen: Du musst Vollgas geben!“