SAMSTAG

Ich wollte noch etwas vom Winter haben. Mit Freunden geht’s nach Leogang und wir machen bei bestem Wetter eine Skitour. Richtig Skifahren! Wenn ich mit meinen Kindern (3 und 5 Jahre, Anm.) auf der Piste bin, macht das zwar sehr viel Spaß, aber es ist derzeit noch vor allem eine Belastungsprobe für den Rücken.

MONTAG

Die Woche beginnt mit einer Sporteinheit. Ich versuche, mich fit zu halten. Dieser Wettkampf gegen den inneren Schweinehund ist wichtig. Im Pilates-Studio „June“, das ich zusammen mit meiner Frau und einer Geschäftspartnerin in Wien führe, steht danach etwas Backofficearbeit am Programm. Den Nachmittag verbringe ich zusammen mit meinen Kindern in der Kletterhalle. Am Abend kochen wir gemeinsam. Frisches, gesundes Essen ist mir wichtig.

DIENSTAG

Ein einstündiger Online-Call mit dem Team von Servus TV ist erster Vorbote für das Fußballspiel von Sturm Graz in der Conference League am Donnerstag, das ich zusammen mit Florian Klein co-kommentiere. Wir besprechen mit den Sendeleitern den Ablauf und die Themen. Zur Vorbereitung bekommen wir Videos und ein 120-seitiges Dossier über die Teams, das Stadion, die Stadt, die Region, die Kultur, etc.. Mit Florian bespreche ich die beiden Mannschaften, mögliche Aufstellungen und Taktiken durch. Damit wir beim Spiel alles erklären und richtig einschätzen können, investieren wir viel Zeit in die Vorbereitung. Tatsächlich brauchen wird man von den Informationen dann zwar nur fünf Prozent, aber es ist wertvoll hundert Prozent im Hinterkopf zu haben.

MITTWOCH

Das bevorstehende lange Sitzen bei der Anreise macht träge. Deshalb gehe ich vor dem Abflug nach Paris noch schnell eine Runde Laufen. Von Paris geht es mit dem Zug weiter nach Lille. Die Anreise ist lang und mühsam. Insgesamt sind wir sieben Stunden unterwegs. Im Hotel trifft sich das gesamte 20- bis 30-köpfige Sendungsteam. Wir holen unsere Akkreditierungen, besuchen die Pressekonferenz der Teams. Dort besteht noch die Möglichkeit für ein kurzes Gespräch mit Sturm-Trainer Christian Ilzer. Er erzählt von den letzten Trainingseinheiten, erklärt seinen Spielstil. Bei Sturm-Spielen ist es aufgrund meiner eigenen Vergangenheit als Spieler beim Verein immer etwas Besonderes. Da freue ich mich, bekannte Gesichter wie den Masseur oder einige Funktionäre, die man von früher kennt, zu treffen und kurz mit ihnen zu plaudern. Danach besuchen wir noch das Abschlusstraining. Mit dem TV-Team geht‘s zum Abendessen, später schauen wir im Fernsehen noch gemeinsam die Champions League-Übertragung.

DONNERSTAG

Matchtag. Flo Klein und ich beginnen den Tag mit einer kurzen Sporteinheit. Um 10 Uhr startet die eineinhalbstündige Endbesprechung. Es gibt letzte Updates, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Es ist wichtig, die Zuschauer daheim emotional abzuholen und ein positives Gefühl zu transportieren – auch wenn das nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel nicht ganz einfach ist, weil es braucht auch Ehrlichkeit. Wir nehmen uns da in der Analyse kein Blatt vor den Mund und „skelettieren“ das Spiel auf Stärken und Schwächen. Schon um 17 Uhr geht es Richtung Stadion für Technik-, Ton- und Durchlaufproben. Um 19:45 Uhr sind wir fertig für den Live-Einstieg und den Vorbericht zum Spiel. Auch die bevorstehende Europameisterschaft ist da Thema. Es gibt noch ein kurzes Interview mit Trainer Christian Ilzer. Anpfiff. Sturm schafft ein 1:1 und liefert eine solide Leistung. Nach dem Spiel geht es zurück ins Hotel, gegen Mitternacht machen wir noch eine letzte Besprechung. Aber es ist so wie früher als aktiver Spieler: Das Match „arbeitet“ auch danach noch in einem weiter. Hat man alles gesagt, was man sagen wollte? Etwas Wichtiges nicht angesprochen? Es sind immer unruhige Nächte – und in diesem Fall eine kurze, denn...

FREITAG

… schon um halb sechs in der Früh geht es mit dem Zug zurück nach Paris zum Flughafen. Wir kommen zu Mittag in Wien an.

SAMSTAG

Das Wochenende ist für die Familie reserviert. Kino, Museumsbesuch, Spielen mit den Kindern – gerade nach so einer intensiven Woche, in der ich nicht viel daheim war, ist das wichtig.