Noch bis Sonntag kämpfen die Besten der Besten bei den Berufsweltmeisterschaften in Lyon um Medaillen. Mit 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – darunter auch zwölf aus der Steiermark – ist die in der Geschichte der „WorldSkills“ bisher größte österreichische Mannschaft (und das zweitgrößte Team aus Europa) am Start. Dass sie unter den 1600 Jungfachkräften, die in 62 Berufen antreten, zu den Medaillenfavoriten gehören, verdanken sie neben Ehrgeiz und Einsatzbereitschaft vor allem auch dem dualen Ausbildungssystem.
Der Mix aus Theorie und Praxis, den die heimische Lehrausbildung bietet, ist weltweit angesehen und in Österreich zahlenmäßig weiterhin der am häufigsten gewählte Ausbildungsweg von Jugendlichen nach den Pflichtschuljahren. So befinden sich aktuell 31.751 Jugendliche im ersten Lehrjahr. Insgesamt beträgt der Anteil der Lehrlinge an den 15-Jährigen knapp 40 Prozent. Allein im August waren in Österreich 95.600 Lehrlinge gemeldet. Die Steiermark ist dabei mit über 13.600 Lehrlingen das Bundesland mit den drittmeisten Lehrlingen.
In Kombination mit den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ergibt sich eine Ausbildungsqualität, die die Chancen am Arbeitsmarkt verbessert. Entsprechend hoch ist die Beschäftigungsquote von Jugendlichen in Österreich: Mit 52 Prozent liegt man 1,4 Prozentpunkte vor Deutschland und fast 15 Prozentpunkte über dem EU-Schnitt. Österreich gehört zu den Ländern mit der geringsten Jugendarbeitslosigkeit in der EU und ist in diesem Ranking zuletzt um sieben Plätze auf den vierten Rang vorgestoßen. Aber auch diese Erfolgsgeschichte benötigt immer neue Kapitel.
Eines wird ab diesem Herbst mit dem Start der Höheren Beruflichen Bildung aufgeschlagen. Damit bieten sich auch nach Abschluss der Lehrausbildung berufsrelevante Höherqualifizierungsmöglichkeiten, die bislang nur mit akademischen Abschlüssen erreicht werden konnten. „So kann man sich zukunftsrelevante Kompetenzen unter anderem im Kontext grüner und digitaler Technologien aneignen“, wirbt WK Steiermark-Präsident Josef Herk.