Valentinstag, Fasching, Fastenzeit - gleich mehrere Ereignisse prägen den Kalender im Februar. Doch eines davon wird in Österreich kaum thematisiert: der Black History Month. Eine Reihe an Veranstaltungen und Stammtischen soll das jetzt ändern.

„Sehr oft wird der Black History Month mit Amerika verbunden. Vielen ist es gar nicht bewusst, dass es auch in Österreich eine Schwarze Geschichte gibt“, sagt Antidiskriminierungs-Trainerin Adjanie Kamucote, die im Rahmen von Workshops an Schulen regelmäßig über Rassismus aufklärt. Dabei überrascht die Aktivistin die Schülerinnen und Schüler auch gerne mit einem Geschichts-Quiz, um wiederum durch die Antworten selbst überrascht zu werden: „Viele wissen tatsächlich nicht, seit wann es schon Schwarze Personen hier in Österreich gibt.“

Aufgewachsen in Villach, waren sie und ihre Familie lange die einzigen Schwarzen Menschen in der Gegend, wie sie erzählt. „Es war dann so, dass alle uns kannten und wir quasi zu den ‚Guten‘ gehört haben“, erzählte Kamucote bereits in einem Interview im Jahr 2022. Es gab sowohl positive als auch negative Erfahrungen. Und teils waren es Zwischenfälle, die „positiv gemeint“, aber Beispiele für Alltagsrassismus waren; darunter etwa grenzüberschreitende, vermeintliche Komplimente, wie Kamucote erzählt: „Ständig wird man von Fremden wegen der Hautfarbe angegriffen, auch in den Kinderwagen wurde oft reingegriffen. Das habe ich bei meinem jüngeren Bruder bewusst miterlebt.“

Black History Month: Workshops und Veranstaltungen

Kamucote, die inzwischen in Graz lebt, kehrt häufig für Workshops in ihre Heimat Kärnten zurück: „Da bekommt man schon mit, dass sich einige mit dem Thema beschäftigen, zumal es auch auf Social Media präsent ist.“ Die Auseinandersetzung mit Themen wie Alltagsrassismus oder eben auch Schwarzer Geschichte hänge dennoch oft an Einzelpersonen fest, selten werde es gemeinschaftlich - etwa als Teil des Lehrplans - aufgearbeitet, so Kamucote.

Im Zuge des Black History Months werden die Errungenschaften Schwarzer Menschen vor den Vorhang geholt und die Afrikanische Diaspora gefeiert. „In diesem Monat wird noch intensiver daran gedacht, damit Dinge wie etwa Rezepte nicht in Vergessenheit geraten.“