Junge Erwachsene werden meistens im Alter zwischen 18 und 21 Jahren selbstständiger. Die jungen Erwachsenen ziehen dann oft von Zuhause aus. Wenn es Probleme gibt, helfen meistens die Eltern.

Was können junge Erwachsene tun, die ihre Eltern nicht um Hilfe fragen können?

Über 800 Kinder und Jugendliche werden in Kärnten nicht von der eigenen Familie betreut. Diese Kinder und Jugendlichen werden in Einrichtungen betreut. Die Betreuung endet mit spätestens 21 Jahren. Dann müssen die jungen Erwachsenen ausziehen. Diese Jugendlichen werden Care-Leaver genannt. In Kärnten gibt es noch länger Unterstützung für Care-Leaver.

In Österreich ziehen die jungen Erwachsenen meistens mit 25 Jahren von Zuhause aus. Junge Erwachsene, die nicht bei ihren Eltern wohnen, müssen viel früher selbstständig sein. Diese jungen Erwachsenen haben außerdem wenig Unterstützung von der Familie oder von Freunden. Sie müssen trotzdem mit spätestens 21 Jahren selbstständig leben. Deshalb haben sie oft Probleme.

Hier gibt es Unterstützung:

Es gibt Stellen, bei denen Care-Leaver unterstützt werden. Diese Stellen gibt es in Klagenfurt und Villach. Die Diakonie de la Tour betreut fast 90 Care-Leaver. Insgesamt unterstützen 6 Personen die Care-Leaver in Kärnten. Sie unterstützen die jungen Erwachsenen bei verschiedenen Problemen.

Seit Oktober 2022 wird auch Sandra bei der Diakonie de la Tour betreut. Sandra ist nicht ihr echter Name. Sandra ist 18 Jahre alt. Sandra war 1 Jahr in einer höheren Schule. Die Schule hat für Sandra nicht gepasst. Sandra hatte viele Probleme in der Familie. Sandra hatte auch viele Probleme mit Freunden. Sandra hat ein Praktikum in der Gastronomie gemacht. Das hat ihr aber nicht gefallen. Sandra hat irgendwann nicht mehr gewusst, wo sie hingehen soll. Deshalb ist sie in die Jugend-Notschlafstelle (Juno) in Klagenfurt gegangen. In die Jugend-Notschlafstelle können Jugendliche gehen, wenn sie nirgends wohnen können. In der Jugend-Notschlafstelle hat sie Josef Schneider getroffen. Josef Schneider unterstützt Sandra immer, wenn sie Hilfe braucht. Schneider ist Sozial-Arbeiter.

Schneider erzählt, dass die jungen Erwachsenen viele verschiedene Probleme haben. Alle jungen Erwachsenen brauchen eine unterschiedliche Betreuung. Die jungen Erwachsenen bestimmen selbst, was getan wird. Sie entscheiden auch selbst, wann etwas getan wird.

Die Anlauf-Stellen gibt es nur in Kärnten

Diese Unterstützung für Care-Leaver gibt es nur in Klagenfurt und Villach. So ein Angebot gibt es sonst nirgends in Österreich. Das Angebot ist entstanden, weil es gebraucht wurde. Das sagt Carina Kofler. Carina Kofler ist die Team-Leiterin von den Anlauf-Stellen für Care-Leaver.

Kofler hat eine junge Frau begleitet, die auf einem guten Weg war. Die junge Frau musste dann nach Wien zu einem Vorstellungs-Gespräch. Das hat sie leider nicht geschafft. Als sie zurück war, hat sich keiner um sie gekümmert. Carina Kofler hat die junge Frau trotzdem unterstützt. Sie hat mit ihr weitergearbeitet.

1 Jahr später wurde ein Projekt mit dem Namen „Welcome to Life“ in 4 Bundes-Ländern gestartet. Welcome to Life (gesprochen: Welkam tu Leif) ist Englisch und heißt: Willkommen im Leben. Auch in Kärnten hat es das Projekt gegeben. Kofler hat 8 Stunden in der Woche für das Projekt gearbeitet. Sie war sehr glücklich damit. Das war der Anfang für die Care-Leaver.

Das Projekt ist ein großer Erfolg

Als das Projekt beendet war, wurde nur in Kärnten die Betreuung für Care-Leaver weitergemacht. Kofler ist dem Land Kärnten sehr dankbar. Ohne die Abteilung 4 vom Land Kärnten wäre eine Betreuung von Menschen ab 18 Jahren nicht möglich. Die Abteilung 4 vom Land Kärnten ist für die Soziale Sicherheit zuständig. Das Land Kärnten bezahlt die Anlauf-Stellen für die Care-Leaver in Kärnten. Die Anlauf-Stellen sind inzwischen schon bekannt. Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen ist gut. Sie könnte manchmal aber noch besser sein. Kofler ist es wichtig, dass die Jugendlichen schon früh von den Anlauf-Stellen wissen. Deshalb ist es wichtig, dass Kofler und ihre Mitarbeiter schon rechtzeitig mit den Jugendlichen reden können.

Wann hat die Anlauf-Stelle für Care-Leaver geöffnet?

Junge Erwachsene brauchen länger Unterstützung

Sandra möchte eine Lehre als Malerin machen. Sandra möchte auch gerne eine kleine Wohnung haben. Wenn Sandra das geschafft hat, möchte sie nach Wien oder Berlin ziehen. Josef Schneider glaubt, dass Sandra das schaffen kann. Schneider wünscht sich für die jungen Erwachsenen, dass sie nicht ausgegrenzt werden. Es gibt immer einen Grund dafür, wenn junge Erwachsene Probleme haben. Daran sollen die Menschen denken. Kofler und Schneider sagen, dass junge Erwachsene immer später von Zuhause ausziehen. Das soll auch für Jugendliche möglich sein, die in Wohn-Gruppen, in Kinder-Heimen oder in Pflege-Familien wohnen. Viele junge Erwachsene brauchen einfach länger Betreuung. Deshalb sollen sie auch länger dort wohnen können. Das sollen die Politiker wissen.