In 10 bis 15 Jahren gibt es keine Haus-Ärzte mehr. Helmuth Tscherpel arbeitet schon sehr lange als praktischer Arzt. Ein praktischer Arzt ist ein Haus-Arzt. Er hat seine Ordination in Fürnitz. Dort ist sehr viel los.

Eine Ordination ist ein Ort, wo Menschen von einem Arzt untersucht werden.  Helmuth Tscherpel ist aber schon alt. Er arbeitet noch gerne. Aber in 2 Jahren wird sein Vertrag mit der Gesundheits-Kasse zu Ende sein. Laut Tscherpel wird es in 10 bis 15 Jahren keine Haus-Ärzte mehr geben. Das macht ihm große Sorgen. Tscherpel sagt auch, dass fast niemand mehr als praktischer Arzt arbeiten will. Jeder will sich spezialisieren. Unter spezialisieren versteht man, wenn sich jemand auf ein gewisses Fach-Gebiet festlegt.

Diese 5 Gemeinden in Kärnten haben keine ärztliche Versorgung:

  • Feistritz an der Gail
  • Feld am See
  • Fresach
  • Hohenthurn
  • Stockenboi

Otto Hofer-Moser geht am Ende des Jahres in Pension. Er ist der einzige Arzt in Rosegg. Unter Pension versteht man Ruhe-Stand. Es soll eine Nach-Folgerin geben, aber nicht in Rosegg. Franz Richau will, dass es weiterhin eine ärztliche Versorgung in Rosegg gibt. Richau ist der Bürger-Meister von Rosegg.

„Theoretisch hätte die Nachfolge das Recht, die Gemeinde zu verlassen.
Aktuell sieht es nicht danach aus. Wir werden alles daransetzen, dass es auch so bleibt“, sagt Richau.

Haus-Apotheken

Die Gemeinden und die Kassen müssen gemeinsam Anreize setzen.
Das sagt Klaus Mitterdorfer. Er ist der Direktor der Ärzte-Kammer in Kärnten.

Bis vor 5 Jahren durften Haus-Ärzte verschriebene Medikamente verkaufen. Jetzt gibt es aber ein Gesetz, welches Haus-Apotheken verbietet, wenn es innerhalb von 6 Kilometern eine Apotheke gibt. In ganz Kärnten gibt es nur noch 59 Haus-Apotheken.

Im Bezirk Villach-Land gibt es bei diesen Ärztinnen und Ärzten noch eine Haus-Apotheke:

  • Dr. Napokoj in Nötsch
  • Dr. Perz in Weißenstein
  • Dr. Salamon in Ferndorf
  • Dr. Pilgram in Arriach

Diese Haus-Apotheken sollen erhalten bleiben.

„Bis dato gibt es in besagten Orten keine Konzessionsansuchen“, bestätigt Marika Schmölzer. Sie ist die Büro-Leiterin der Apotheken-Kammer Kärnten. Unter Konzession versteht man eine Berechtigung oder Genehmigung zur Eröffnung eines Geschäftes. Das heißt, an diesen Orten wurden noch nicht gefragt, ob eine Apotheke eröffnet werden darf.

Wenig Ärztinnen am Land

Gegen die Arbeit als Haus-Arzt am Land sprechen die Arbeits-Zeiten. Da es am Land so viele Patienten gibt und zu wenig Ärzte gibt, muss ein Arzt länger arbeiten. Tscherpel sagt auch, dass die Behandlung der Menschen Vorrang hat und man sich nicht immer an die Öffnungs-Zeiten halten kann. Er meint, für Ärztinnen die Familie haben, ist das auch nicht gut.

Für Tscherpels Behauptung, dass es weniger Ärztinnen am Land als in der Stadt gibt, gibt es Zahlen:

  • Im Bezirk Villach-Land gibt es 31 Haus-Ärzte, davon sind 9 Frauen.
  • In Villach-Stadt gibt es 21 Haus-Ärzte, davon sind 13 Frauen.

In der Stadt gibt es nämlich eine größere Versorgungs-Dichte und die Arbeits-Zeiten sind geregelter. Unter Versorgungs-Dichte versteht man, wieviel Haus-Ärzte auf wie viele Menschen kommen.