Während der Corona-Pandemie ist die Gewalt gegen Frauen und Kinder massiv gestiegen. Auch die Zahl der getöteten Frauen stieg stark an. In Österreich und Deutschland sind die Zahlen besonders hoch. Höher als in anderen europäischen Ländern.
Ein Beispiel für Gewalt an Frauen ist der Fall der 33-jährigen Britin Sarah Everard. Diese wurde Anfang März auf dem Heimweg ermordet. Deswegen riet die Londoner Polizei Frauen, nachts nicht mehr alleine hinauszugehen. Die Botschaft dahinter: Die Frauen sind diejenigen, die dafür sorgen müssen, dass sie nicht Opfer von (männlicher) Gewalt werden.
Diese Botschaft finden viele Menschen in London nicht in Ordnung. Hunderte Frauen in London protestierten gegen Gewalt an Frauen. Und sie protestierten gegen die Vorstellung, dass Frauen eine Mitschuld daran haben, wenn ihnen Gewalt zugefügt wird.
Bestehende Probleme wurden größer
Auch die Ungleichheiten zwischen Mann und Frau haben sich während der Corona-Krise verschärft. Die Täter solcher Gewalttaten sind in den meisten Fällen Männer. Laut dem Psychiater Reinhard Haller liegt das daran, dass Männer mit Kränkung, Angst und Liebesentzug viel schlechter umgehen können als Frauen. Es müsse in der Gesellschaft einiges getan werden, um dem entgegenzuwirken.
Auch auf das Leben von Mädchen hat die Corona-Krise starke Auswirkungen. Da die Schulen geschlossen bleiben, sei es wahrscheinlicher das Mädchen ihre Ausbildung abbrechen. Laut der Hilfs-Organisation UNICEF könnte auch die Zahl der Zwangs-Ehen steigen. Bei einer Zwangs-Ehe entscheiden die Eltern, wen die Tochter heiraten muss.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe