„Bubbles“ bilden sich leicht
Signe Buck, 58 Jahre: Durch soziale Medien kann leicht eine „Blase“ entstehen, in der man sich bewegt, und in der sich Themen, die die jeweilige Person interessieren, herauskristallisieren. Dabei kann es sich auch um gesellschaftlich umstrittene Themen handeln. Man bekommt zu jedem gesuchten Thema unzählige Antworten auf dieselben Fragen, auch wenn in der Relation dazu der prozentuelle Anteil an diesen Themen geringer ist, als es auf den ersten Blick scheint.
Das wiederum führt zu einer Verschiebung der Wahrnehmung in Bezug auf die Quantität eines Themas. Somit sind Sexualität und Genderthemen in der Lage, sehr stark wahrgenommen zu werden. Wenn es um Minderheiten geht, ist das grundsätzlich gut, man muss sich aber über das prozentuelle Ungleichgewicht im Klaren sein.
Nicht allein mit Gefühlen sein
Maxie Pyffrader, 16 Jahre: Social Media gibt Menschen die Möglichkeit, mehr über verschiedene Geschlechtsidentitäten zu lernen und zeigt auf, wie divers unsere Gesellschaft ist. Viele Menschen hören durch soziale Medien zum ersten Mal von der Existenz verschiedener Sexualitäten und Geschlechter. Das sorgt für eine Aufklärung vieler alter Vorurteile und verstärkt so die Akzeptanz und Toleranz dem Thema Geschlechts- identität gegenüber. Social Media kann auch jenen helfen, die sich noch auf der Suche nach ihrer Identität befinden. Zu wissen, dass man mit Gefühlen nicht alleine ist, hilft Menschen, sie selbst sein zu können. Dadurch wird die Lebensqualität vieler Menschen gefördert, weil sie nicht mehr das Gefühl haben, sich verstecken zu müssen. Unsere Gesellschaft beginnt das Wort „Geschlecht“ auch anders wahrzunehmen.