Warum man jungen Leuten überhaupt gute Manieren beibringen sollte, erklärt „Der große Knigge“ einleuchtend: Den Jugendlichen zuliebe, den anderen zuliebe und sich selbst zuliebe. Gutes Benehmen beginnt schon mit dem richtigen Händedruck und verständlicher Kommunikation. Das lernen junge Kursteilnehmer in der Tanzwelt Wankmüller gleich bei der Begrüßung. Andy Wankmüller geht auf jeden einzeln zu, lässt sich die Hand geben und den Namen nennen. „Wenn ich ein Arbeitgeber bin, habe ich keine Lust, fünfmal nach dem Namen zu fragen“, betont Wankmüller. Und wie oft wohl hat schon ein kleinerer Formfehler zum Scheitern beim Bewerbungsgespräch geführt?

Antiblamier-Workshops
Der Verband der Tanzlehrer Österreichs hat ein Unterrichtsprogramm für Jugendliche entwickelt, das den Schritt ins Gesellschafts- und Berufsleben erleichtern und die Grundlage für gutes Benehmen im Alltag bilden soll. Junge Menschen haben hier die Möglichkeit, das „Gesellschaftszertifikat für Lebenskultur und moderne Umgangsformen“ zu erwerben. Zu diesem Zweck werden diverse Workshops angeboten: „Menschen mit­einander – Spielregeln der modernen Kommunikation“, „Outfit – Wirkung ohne Worte“, „Souverän bei Tisch“ oder „Von der kleinen Party zum großen Ball“ heißen sie. Zertifikate wie diese werden auch von der Wirtschaftskammer unterstützt, sodass Verbandstanzschulen die Berechtigung erlangten, dafür Urkunden auszustellen, die in den Bewerbungsunterlagen schon eine gewisse Gewichtigkeit darstellen. Wankmüller ist überzeugt: „Wer lernt, seinem Gegenüber mit einer gewissen Wertschätzung gegenüberzutreten, wird das auch von anderen erfahren und profitiert so beruflich wie privat.“