Genauso wie die Mode, Automobile oder auch die Unterhaltungselektronik folgen die Architektur und die bauliche Ausführung von Häusern Trends. Diese mögen zwar weitaus nicht so kurzfristig und kurzlebig wie die in den oben genannten Branchen sein. Nichtsdestoweniger sind Wohnbedürfnisse heute sehr flexibel geworden und eng an gesellschaftliche Veränderungsprozesse gekoppelt: Biologisch, energieeffizient und ressourcenschonend bauen; möglichst naturnah im eigenen Haus leben – um nur zwei markante Entwicklungen der letzten Jahre herauszugreifen.

Ein gutes Spiegelbild für Trends bei Eigenheimen sind Fertighäuser. Denn in dieser Branche, in der des Käufers Auge quasi das fertige Haus kauft und er unter vielen Modellen und Anbietern wählen kann, ist der Druck, immer am Puls der Kundenbedürfnisse bzw. -wünsche zu sein, besonders groß. Deshalb haben wir die fünf Top-Trends bei Fertighäusern unter die Lupe genommen:

Viel Licht, viel Natur

Up to date: Holz als natürlicher Baustoff und ein Pultdach
Up to date: Holz als natürlicher Baustoff und ein Pultdach © Sonnleitner

Glas ist neben Holz der Trend-Baustoff der Gegenwart. Glas bringt Tageslicht in die eigenen vier Wände und holt die Natur sozusagen ins Haus. Sprich, es lässt den Außen- mit dem Innenbereich nahezu verschmelzen. Doch so nahe der Mensch der Natur auch ist: Er bleibt – beispielsweise im Winter – auch bestens vor ihr geschützt. Folglich werden viele Häuser heute mit großen Fensterflächen oder auch Glaselementen, die vom Boden bis zur Decke reichen, geplant. Voll im Trend liegen dabei elegante Kombinationen von Glas und Holz. Aber Achtung: Wer auf Transparenz setzt, wird mit viel Sonne und Licht belohnt, kommt aber meist um eine Beschattungsanlage – vor allem in den südlich ausgerichteten Räumen – bzw. um eine Kühlung des Hauses nicht herum.

Der Bungalow

Schau, schau! Mit dem Bungalow erlebt ein Haustyp, der besonders in den 1970er-Jahren sehr populär war, eine Renaissance. Seine Eckdaten: kein Keller, kein  Obergeschoß, meist eine größere Grundfläche als bei mehrgeschoßigen Häusern. Befeuert wird dieser Trend vom zunehmenden Bewusstsein für Barrierefreiheit. Stufenlose Zugänge zur Haustür und zum Garten, ein großes  Badezimmer mit viel Bewegungsfreiheit – all das sind Vorteile, die Menschen jeden Alters mehr Wohnkomfort bringen. Christian Murhammer, Geschäftsführer des Fertighausverbands, ergänzt: „Was hier noch eine Rolle spielt, sind die Innovationen in der Haustechnik bzw. -energieversorgung. Die weitaus kleineren Baugrößen der neuen Systeme, die auch wesentlich weniger Schmutz und Geruch verursachen als ältere, machen große Kellerräume für Heizungen etc. oft überflüssig.“ Und so wird häufig auf einen Keller verzichtet und das Geld in eine größere Hausgrundfläche investiert. Aber Achtung! Dafür muss das gewählte Grundstück auch geeignet sein.

Flach- und Pultdach

Warum bei Fertighäusern die Flach- bzw. Pultdächer dem Steildach den Rang abgelaufen haben, sei laut Christian Murhammer leicht erklärbar: „Die beiden Dächer erzeugen keine massiven Dachschrägen, sodass die darunter liegenden Bereiche als vollwertiges Obergeschoß mit senkrechten Wänden und die Räume optimal ausgenutzt werden können.“ Zudem habe man technische Herausforderungen wie die Dach-Dichtheit oder den Schneedruck in den letzten Jahren so gutgelöst, dass auch in unsren Breiten Breiten kaum mehr etwas gegen eine solche Dachlösung spräche. Und: Die flachen Dächer erzeugen nicht nur eine moderne Optik, sondern können auch zusätzlich als Terrasse oder Grünfläche genutzt
werden.