Ein "Urgestein der Kulturlandschaft" ist tot: Franz Häußler, einstiger Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) und Präsident des Wiener Bühnenvereins, ist in der Nacht auf Montag im Alter von 81 Jahren verstorben, wie die VBW mitteilten. Das große Lebensprojekt des Theatermanagers war das Theater an der Wien, mit dem er fast 40 Jahre verbunden war.

Zunächst hatte Häußler seine Karriere allerdings beim Theater der Jugend gestartet. Geboren am 31. Dezember 1936 in Wien, besuchter er in der Bundeshauptstadt auch das Gymnasium, bevor er 1953 im Theater der Jugend zu arbeiten begann, dessen Geschäftsführer er 1967 wurde. 1969 folgte dann der Wechsel als kaufmännischer Geschäftsführer an die Theater an der Wien Betriebs-GmbH, die 1988 in die Vereinigte Bühnen Wien überging. In die Ära Häußler fielen einerseits die großen Musicalerfolge des Hauses wie "Cats" oder "Elisabeth", aber auch die Mammutaufgabe der Sanierungs- und Revitalisierungsarbeiten am Raimund Theater und dem Ronacher.

Nachdem er von 1969 bis 2002 als kaufmännischer Direktor gewirkt hatte, stieg Häußler von 2002 bis 2008 zum VBW-Generaldirektor auf. Vor seiner Demissionierung 2008, als er das Zepter an den späteren Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) übergab, begleitete er noch die mit dem Mozartjahr einsetzende Neustrukturierung der VBW samt Rückführung des Theaters an der Wien in ein Opernhaus. Gegen Ende sowie nach Ablauf seiner Tätigkeit als VBW-General gab es allerdings auch Kritik an hohen Prämienzahlungen sowie der kostspieligen Sanierung des Ronacher.

Peter Weck, als VBW-Musicalintendant von 1983 bis 1992 enger Wegbegleiter, beschied: "Unvergessen die zehn Jahre der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Erfolges", während Rudi Klausnitzer als von 1993 bis 2003 amtierender Musicalchef den Verstorbenen als "treibende Kraft und ruhenden Pol der Vereinigten Bühnen" bezeichnete: "Seine Partner im künstlerischen Bereich konnten sich immer auf ihn verlassen. Er unterstützte und beschützte sie, war stets mit Rat und Tat zur Seite." Auch Kathrin Zechner, Klausnitzers Nachfolgerin von 2002 bis 2011, rekurrierte auf diese Eigenschaft des einstigen VBW-Chefs: "Ich lernte ihn als engagierten Direktor kennen, der immer im Sinne der künstlerischen Seite als Partner ein Ermöglicher war, der für das Theater und für Kolleginnen und Kollegen lebte, mit Konsequenz seine Ziele verfolgte."