Herzliche Gratulation zum Großen Interpretationspreis des Landes Steiermark 2022. Wie war eure erste Reaktion, als ihr von diesem Preis
erfahren habt?

Schallfeld Ensemble: Wir waren zu beschäftigt und dachten bei dem Email, dass es sich um eine Einladung handelt. Als wir das Mail öffneten, war die Überraschung sehr groß. Wir hätten das nicht gedacht und nicht erwartet, vor allem so ein Karrierepreis, daher freuen wir uns sehr!


Wie wichtig sind für euch Preise und Auszeichnungen?

Es ist ein Signal und gleichzeitig auch eine öffentliche Wahrnehmung von dem, was wir machen. Wir wurden von Anfang an sowohl vom Land Steiermark als auch von der Stadt Graz unterstützt. Wir bekommen als Ensemble erstmals einen Preis, das ist ein Zeichen für uns, für die Gruppe und für die Szene, und es zeigt uns, dass wir uns gut entwickelt
haben. Es ist auch eine Motivation für die Zukunft.

Habt Ihr mit dem Preisgeld schon etwas geplant?

Wir sind zu jung für einen klassischen Karrierepreis, daher werden wir den Großteil des Geldes weitergeben, wir wollen Kompositionsaufträge vergeben, die dann 2023 zum zehnjährigen Bestehen des Schallfeld Ensemble aufgeführt werden sollen. Damit können wir auch leichter an die internationale Szene herankommen.

Mit der Gründung des Schallfeld Ensembles vor nahezu zehn Jahren begannen sie ihren besonderen Weg der Virtuosität, Klangsensibilität und Konzertformate in der zeitgenössischen Musik. Regional, national und international.
Mit der Gründung des Schallfeld Ensembles vor nahezu zehn Jahren begannen sie ihren besonderen Weg der Virtuosität, Klangsensibilität und Konzertformate in der zeitgenössischen Musik. Regional, national und international. © Maria Frodl

Wie habt ihr euch kennen gelernt und als Ensemble vor fast zehn Jahren gestartet? Und wie seht ihr euch mittlerweile?

Wir haben alle gemeinsam studiert und auch gemeinsam in Projekten gespielt. Als wir dann die Universität beendeten, wollten wir eine Lücke füllen. Wir bekamen dafür Rückenwind aus der Stadt Graz, wir wurden in unserem Vorhaben gefördert und unterstützt und gründeten schlussendlich einen Verein, der im Kollektiv organisiert ist. Wir haben unsere Kompetenzen aufgeteilt. Wir sehen uns als das Gegenteil von einem Telefonorchester, wir sind in Graz geblieben und leben eine große und intensive Vertrautheit. Unser großes Glück ist es, dass wir unseren eigenen Job kreieren.

Woran messt ihr euren Erfolg?

Wir haben den Anspruch unsere eigene Konzertreihe zu haben, wir sind selbst Veranstalter, und wir kuratieren selbst. Es ist in Summe eine große kollektive Herausforderung. Wir wachsen an den Fragen: Wie bespielen wir die Stadt? Wie können wir einen Dialog herstellen? Es bleibt immer ein spannender Prozess.

Wie schauen eure nächsten Pläne aus?

Wir haben 2023 ein großes Jubiläumsjahr und werden in diesem Rahmen das erste Mal nach Portugal fahren. Wir werden zum fünften Mal beim impuls-Festival dabei sein. Dann gibt es auch noch Projekte, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben wurden.