Beim Wahlkampffinale der FPÖ am Stephansplatz standen sie etwas abseits, waren aber immer von Menschen umringt: die Reporter der deutschen Politsatire-Sendung „Heute Show.“ Der bekannte „Außenreporter“ des Comedy-Formats, Fabian Köster, wurde regelmäßig um Selfies gebeten. Ob von eingefleischten Freiheitlichen oder zufällig vorbeilaufenden Passanten, war nicht ganz klar.
Das Team der „Heute Show“ wird sich, wie zu erfahren war, auch heute in der Wahlkampfzentrale im Parlament einfinden. Auch wollte man sich für die Wahlparty der FPÖ, die in der Stiegl-Ambulanz im Alten AKH über die Bühne geht, akkreditieren, doch die Zusage blieb aus. Bei den anderen Parteien habe man sich um keine Akkreditierung bemüht, versicherte einer der Verantwortlichen.
Keine rechtsextremen Medien im Parlament
Für die diversen politischen Institutionen ist es stets eine Gratwanderung, wem eine Akkreditierung ausgestellt wird oder nicht. Nicht nur ist die Grenze zwischen Journalismus und Polit-Satire fließend, sondern auch zwischen Journalismus und Polit-Aktivismus. So wurde einigen rechtsextremen Medien der Zutritt zum Parlament heute verwehrt, was zu Protesten der FPÖ geführt hat. Umgekehrt hat die FPÖ etwa bei den EU-Wahlen deutschen Medien, allen voran ARD oder ZDF, keine Akkreditierung ausgestellt. Ein geharnischtes Schreiben der Auslandspresse war die Folge. Peter Klien, Polit-Satiriker des ORF, war bei vergangenen Wahlen immer in der Wahlzentrale anzutreffen.
Gericht entschied gegen AfD-Medienpolitik
In Deutschland hatte die AfD bei der Wahl in Thüringen nur ausgewählten Journalisten den Zugang zur Wahlparty gelassen. In einem Eilverfahren entschied ein Gericht in Erfurt, dass eine solche Differenzierung nicht erlaubt ist. Daraufhin schloss die AfD alle Journalisten von der Party aus.