Der italienische EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani kritisiert das Vorhaben Italiens, mit China eine Absichtserklärung zum Aufbau einer "Neuen Seidenstraße" zu unterzeichnen. Tajani bezeichnete anlässlich des Besuches des chinesischen Staatschefs Xi Jinping in Rom eine Einigung mit China als "gravierenden Fehler", der eine Gefahr für Italien und Europa darstelle.

"Es ist ein Unterschied, gute Beziehungen zu China zu pflegen und sich kolonisieren zu lassen. Nicht die einzelnen EU-Länder, sondern Europa insgesamt muss über die Beziehungen zu China entscheiden. Europa den Chinesen zu überlassen, ist keine gute Idee", sagte Tajani italienischen Medienberichten zufolge.

Chinas Staatsoberhaupt Xi wird am Donnerstagabend in Rom erwartet. Der kommunistische Präsident besucht Italien im Rahmen einer Europa-Tour, die ihn auch nach Monaco und Frankreich führt. Italien will als erstes Mitglied der Gruppe der wichtigen Industrienationen (G-7) am Samstag eine Absichtserklärung mit China unterschreiben.

Der Hafen von Triest, der am Montag sein 300. Gründungsjubiläum feiert, will mit chinesischer Unterstützung wachsen. So wird die Hafenbehörde kommende Woche anlässlich des Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Italien ein Abkommen unterzeichnen, das unter anderem die Entwicklung der Bahnverbindungen zwischen Triest und Osteuropa vorsieht.