Wie auch andere Institutionen blicken auch Österreichs Universitäten mit angespannter Hoffnung auf die Budgetrede von Magnus Brunner (ÖVP) am Mittwoch. Dann sollten sie erfahren, wie viel Geld in der Leistungsperiode 2025 bis 2027 an die Hochschulen fließen wird. Es zeichne sich eine "solide Lösung" ab, sagt Oliver Vitouch, Präsident der Rektorenkonferenz Uniko und Rektor der Uni Klagenfurt. Solide bedeutet: rund 16 Milliarden Euro. Es sei gute Basis, große Sprünge seien damit aber nicht möglich, heißt es aus der Uniko.

Ob die Unis damit ein Auskommen finden werden, "wird auch von der weiteren Inflation abhängen", sagte Vitouch bei einem Hintergrundgespräch der Uniko. Für das Jahr 2024 hoffen die Unis noch auf einen Teuerungsausgleich durch die Bundesregierung, er dürfte in der Größenordnung von 200 Millionen Euro auch kommen. Das wäre aber in etwa nur die Hälfte dessen, was tatsächlich an Kaufkraft verloren gegangen ist, so Vitouch.

Kein Geld für neue Schwerpunkte?

Mit den 16 Milliarden Euro sei es möglich, die auf 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegene Quote für Forschung und Entwicklung zu halten, sagt Markus Müller, Rektor der MedUni Wien. Eine weitere Steigerung in Richtung 3,6 Prozent – eigentlich der Zielwert – sei mit diesem Betrag aber nicht möglich. Sebastian Schütze, Rektor der Uni Wien, ergänzt, dass deshalb auch Investitionen in neue Bereiche, wie etwa Künstliche Intelligenz, nur schwer realisierbar seien.

Speziell bei der Grundlagenforschung sind die Unis auf staatliche Förderungen und Drittmittel angewiesen und hier besonders auf den Wissenschaftsfonds FWF. Dessen Präsident Christof Gattringer befürchtete Ende September öffentlich eine Reduktion der Mittel. Seither ist aber auch abseits der Budgetverhandlungen etwas passiert: Der ehemals an der TU Wien tätige Forscher Ferenc Krausz, der auch Mitglied im Kuratorium der Akademie der Wissenschaften ist, erhielt den Physiknobelpreis. Ob die Bundesregierung hier wirklich Kürzungen vornimmt? In die Uni zu investieren, sei eine "gute Investition in die Zukunft", so Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuni Linz.