Der aktuelle Trend bei den Asylantragszahlen im Land setzt sich auch im August fort. 6958 Asylanträge wurden im August 2023 gestellt, was im Vergleich zum Vorjahr im selben Zeitraum einen Rückgang von 53 Prozent (7776 Anträge weniger) bedeutet. Das zeigt die aktuelle Asylstatistik des Innenministeriums. Im Vergleich zu den ersten acht Monaten des Vorjahres verzeichne man einen Rückgang um 40 Prozent, heißt es dort. EU-weit verzeichnet Österreich trotzdem die zweithöchste Anzahl an Erstanträgen pro Kopf, nach Zypern.

Syrische Staatsbürgerinnen und -bürger führen weiterhin die Statistik an (2380 Anträge), gefolgt von jenen aus Afghanistan (1305). Auf Platz drei der Herkunftsländer liegt Marokko mit 1093 Anträgen. Das Land, dessen Antragsteller kaum Chancen auf Asyl haben, hält sich in diesem Jahr hartnäckig in der Statistik. Ein abgeschlossenes Abkommen mit dem Land soll die Rückführung abgelehnter Asylwerber künftig erleichtern.

Während die Zahlen in Österreich sinken, bleibt die Lage auf der italienischen Insel Lampedusa angespannt. Tausende Migranten waren in den letzten Wochen hier gestrandet. Auch deshalb hatte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) gegenüber der Kleinen Zeitung Grenzkontrollen zum Nachbarland in Aussicht gestellt. Was bei Italiens Vizepremier Matteo Salvini für Empörung sorgte. Man beobachte die Lage, laut Innenministerium zeichne sich bis jetzt keine größere Bewegung Richtung Österreich ab.

Österreich weniger attraktiv

Dass die Asylzahlen im Vergleich zu anderen EU-Ländern (vor allem Deutschland, Italien und Spanien) aktuell sinken, macht man im Haus von Minister Gerhard Karner (ÖVP) an der eigenen Politik fest. Grenzkontrollen, aktive Schlepperbekämpfung, internationale Kooperationen und schnelle Asylverfahren würden den Zustrom nach Österreich bremsen. Freilich kommt dem Ministerium auch der Umstand zugute, dass es die Menschen, die aktuell an Italiens Küsten aufschlagen, eher Richtung Frankreich zieht. Das liegt daran, dass der Großteil aus französischsprachigen Ländern in Nordafrika kommt. Für sie ist Österreich aktuell schlicht wenig attraktiv.

Eben hier bezogen mit Stichtag 01.09.2023 übrigens 35.950 Asylwerber, Asyl- sowie Schutzberechtigte sowie 43.679 Kriegsvertriebene aus der Ukraine Grundversorgung.