Die ehemalige ÖVP-Politikerin Marilies Flemming ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Sie war von 1987 bis 1991 Ministerin für Umwelt, Jugend und Familie. Von 1996 bis 2004 war sie außerdem Mitglied des Europäischen Parlaments. Bundesparteichef und Kanzler Karl Nehammer betrauerte den Verlust eines besonderen Menschen und einer großen Politikerin. Auch zahlreiche andere Parteikollegen und -kolleginnen trauerten.

"Wir haben Marilies Flemming viele Jahre lang als selbstbewusste und verantwortungsvolle Frau und Politikerin erlebt, die über die Parteigrenzen hinaus großes Ansehen genoss", so Nehammer weiter. Generalsekretär Christian Stocker schloss sich der Kondolenzbekundung an: "Mit Marilies Flemming ist auch eine frühe und große Kämpferin für Frauenrechte, Gleichberechtigung für Frauen in der Politik und unsere Umwelt von uns gegangen."

"Laute Stimme für Frauenrechte"

ÖVP-Klubchef August Wöginger betrauerte ebenfalls den Verlust einer mutigen Kämpferin und einer starken Frau und Politikerin. Als Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie habe sie sich für Familien- und Umweltbelange engagiert und hier zahlreiche Initiativen und Gesetze vorangetrieben. "Unbeirrbar, durchsetzungsstark und fordernd war sie auch eine laute Stimme für Frauenrechte und Chancengleichheit sowie für ein gemeinsames Europa", so Wöginger.

"Mit ihrem Tod verlieren wir ein hochgeschätztes Mitglied unserer Familie, das unersetzbar ist", zeigte sich auch Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, tief betroffen, wo Flemming seit 1995 stellvertretende Obfrau war. "Tief bestürzt" war auch der Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei, Karl Mahrer. Flemming war von 1973 bis 1987 Wiener Landtagsabgeordnete.

"Wir verlieren mit Marilies Flemming eine echte Vorkämpferin für Umweltinteressen und Frauenanliegen", schrieb Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Als starke Persönlichkeit in der Bundespolitik sei die ehemalige Ministerin ein Vorbild für viele Frauen, die sich politisch engagieren wollten. Insbesondere ihr Engagement gegen die Atomkraft in Österreich werde in Erinnerung bleiben, so Mikl-Leitner.

Auch der Österreichische Frauenring, deren ehemalige Vorsitzende Flemming war, betrauerte den Tod der Politikerin.