Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat eine Anklageschrift gegen Ex-Magna-Chef Siegfried Wolf und Ex-Magna-Vorstand Hubert Hödl eingebracht. Das bestätigte das Straflandesgericht Graz. Beide können gegen die Anklage Einspruch erheben. Die Vorwürfe beziehen sich auf den Verfahrenskomplex Eurofighter: Dabei ging es um mutmaßlich unzulässige Zahlungsflüsse rund um den Kauf der Abfangjäger von EADS.

"So soll der erstangeklagte Unternehmer Vermögensbestandteile in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro verborgen sowie deren Herkunft verschleiert haben und sich so der Geldwäscherei schuldig gemacht haben", heißt es in einer Aussendung der WKStA. Die Gelder sollen ursprünglich aus Untreuehandlungen seitens der EADS-Verantwortlichen stammen und durch Scheinverträge an Gesellschaften und Privatstiftungen überwiesen worden sein.

In Gold umgetauscht

"Der zweitangeklagte Unternehmer wiederum habe Teile dieser Gelder teils in Gold erhalten (bzw. teils in bar oder Namensschecks erhalten und dann in Gold umgetauscht) und bis zur Rückgabe an den Erstangeklagten in der Schweiz verwahrt", so die WKStA.

Wolf wird auch vorgeworfen, vor dem Eurofighter-Untersuchungsausschuss 2018 die Unwahrheit gesagt zu haben. Die Ermittlungen gegen Hödl wegen des Verdachts der Untreue wurden hingegen eingestellt. Die WKStA ermittelt aber weiterhin gegen ihn wegen Falschaussage. Ein entsprechender Vorhabensbericht sei Ende April an die Oberstaatsanwaltschaft Wien gegangen, so die WKStA.

Gegen Wolf und Hödl wird am Landesgericht Graz verhandelt werden. Wann, ist aber offen, Einsprüche sind möglich. Im anderen Wolf betreffenden Fall, dem Casinos-Komplex, wird weiterhin ermittelt. Von Wolfs Sprecher Josef Kalina gab es auf APA-Anfrage nicht mehr als "kein Kommentar". Die Identität der Angeklagten Personen bestätigte er nicht.