Erstmals seit langem bricht wieder einmal ein Kanzler nach Afrika auf. Am Tag nach der geschlagenen Salzburg-Wahl hebt Karl Nehammer nach Schwarzafrika/Subsahara-Afrika ab. Begleitet von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Bundespolizeidirektor Michael Takacs, dem Generalsekretär im Außenamt Peter Launsky-Tieffenthal und einer Wirtschaftsdelegation stattet Karl Nehammer am Dienstag Angola, am Mittwoch Ghana und am Donnerstag Ägypten einen Besuch ab. 

Die Themenschwerpunkte der Reise liegen laut Bundeskanzleramt auf den Bereichen Migration und Sicherheit sowie der Hilfe vor Ort. "Sicherheit und Stabilität am afrikanischen Kontinent sind im beidseitigen Interesse - für Afrika und Europa. Als Europäische Union haben wir uns viel zu lange nicht intensiv genug mit dem Kontinent beschäftigt. Wir haben uns teilweise in einseitige Abhängigkeiten begeben von anderen Ländern, wie Russland oder China", betonte der Kanzler im Vorfeld der Reise. Umso wichtiger sei es jetzt, "auf Diversifizierung zu setzen und unsere diplomatischen Türen in den globalen Süden - allen voran nach Afrika - zu öffnen", so Nehammer.

Türöffner für große heimische Unternehmen

Ein weiterer Fokus der Reise seien Wirtschafts-, Energie- und Rohstofffragen, so das Kanzleramt weiter. Neben der Wirtschaftskammer und der Österreichischen Entwicklungsbank begleiten den Kanzler auch ranghohe Vertreter der Unternehmen Frequentis, Andritz Hydro, Komptech, OMV, Plasser & Theurer, VA Tech WABAG, VAMED, Verbund, Voest Alpine Railway Systems GmbH, Wagner-Biro, Pessl Instruments GesmbH, AMET und AMEX. "Gerade im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ergeben sich win-win-Situationen. Österreich wird schon jetzt geschätzt, u.a. durch unsere Unternehmen, die zu den aktivsten der Welt gehören. Darüber hinaus sind wir als neutrales Land inmitten der EU ein guter Türöffner für stärkere Beziehungen mit den afrikanischen Ländern", erklärte Nehammer weiters.

"Sicherheit und Stabilität am Kontinent entstehen nur durch gute Kooperationspartnerschaften, die Perspektiven für die Menschen in Afrika schaffen. Denn dies ist das absolute Gegenteil von illegaler Migration und kriminellen Schleppermachenschaften, die ihre Geschäftsmodelle weiter ausbauen wollen. Dagegen müssen wir gemeinsam klar auftreten, um Sicherheit zu schaffen", so der Bundeskanzler. "Afrika braucht standortgerechte, ökologisch und ökonomisch tragbare Lösungen, die wir durch einen gemeinsamen Austausch entwickeln können. Wir wollen aber auch wechselseitig voneinander lernen", so Totschnig, der in Angola seinen Amtskollegen treffen wird, im Vorfeld der Reise.