Zwischen dem Anteil von Ungeimpften in einer Gemeinde und dem dortigen Abschneiden der FPÖ bei der Kärntner Landtagswahl besteht ein deutlicher Zusammenhang: Zu diesem Ergebnis kommt der Statistiker Erich Neuwirth. In einem Blogartikel schreibt er, dass "die FPÖ in Gemeinden mit hohem Ungeimpftenanteil besonders stark dazugewinnt". Die SPÖ und die ÖVP in Gemeinden würden dort hingegen schlechter abschneiden als anderswo. Schon bei den Landtagswahlen in Niederösterreich war das der Fall.

FPÖ triumphiert in Stall und Rangersdorf

Die Zugewinne bzw. Verluste der Parteien je nach Impfquote
Die Zugewinne bzw. Verluste der Parteien je nach Impfquote © wahlanalyse.com / Erich Neuwirth

Neuwirth erkennt dabei auch eine geografische Tendenz. Die Impfquote sei im Westen des Bundeslandes besonders niedrig, dort habe die FPÖ sehr stark zugelegt. Beispielsweise hat sich die FPÖ in Stall im Mölltal, wo nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist, auf 54 Prozent beinahe verdoppelt. Auch im benachbarten Rangersdorf mit einer Impfquote von 54 Prozent legte die FPÖ über 18 Prozent zu. In jeder der acht Gemeinden Kärntens, in denen die Impfquote unter 60 Prozent liegt, hat die FPÖ laut Neuwirths Auswertung dazugewonnen.

Rot-Schwarze Mühen in impfskeptischen Gemeinden

Anders stellt sich das Bild bei SPÖ und ÖVP dar. Die Partei von Landeshauptmann Peter Kaiser hat in jenen acht Gemeinden in einer einzigen dazu gewonnen. Das Plus von 0,3 Prozent in Mörtschach fiel aber entsprechend gering aus, in Stall verloren die Sozialdemokraten hingegen fast zehn Prozent.

Auch die ÖVP habe in den impfskeptischen Gemeinden schlechter performt, arbeitet Neuwirth heraus. Die Verluste der Regierungsparteien seien aber "weniger stark ausgeprägt als bei der FPÖ." Bei der Liste Köfer und den Parteien, die am Einzug in den Landtag scheiterten, ließe sich kein Zusammenhang herstellen, heißt es in dem Blogartikel.